Mehr Mut zu einem guten Corona-Ausstiegszenario
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Drei Infektionswellen hat unser Land bereits überstanden. „Die gerade währende vierte Welle wird wahrscheinlich nicht die letzte sein. Wie wollen wir in Zukunft mit solchen Notlagen umgehen?“, fragt Klaus Wicher, Hamburger Vorsitzender Sozialverband SoVD. Er fordert, die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre zu nutzen: „Wir brauchen endlich einen klugen Plan, wie wir in Zukunft auf pandemische Ausbrüche reagieren wollen und vor allem, wie wir solche Lagen hinter uns lassen können. Dazu gehört möglicherweise die Entscheidung zu Maßnahmen, die Teile unserer Gesellschaft nicht begrüßen werden – zum Beispiel eine Impfpflicht“.
„Die Zeit drängt, denn das Virus schläft nicht“, stellt Wicher klar. Jetzt müsse ein klares und tragfähiges Handlungskonzept entwickelt werden - nicht nur, um die aktuelle Infektionswelle abzufedern, sondern in Zukunft aus der Pandemie aussteigen zu können: „Es kann nicht sein, dass große Teile unseres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens immer wieder so folgenschwer in den Lockdown gehen muss, weil nichts anders mehr hilft“, moniert Wicher.
Er fordert ein Handlungskonzept, dass die Erfahrungen der Vergangenheit berücksichtigt: „Um alle Menschen in unserer Gesellschaft so wirksam wie möglich zu schützen, brauchen wir Maßnahmen, die wir schnell anwenden können, um uns insbesondere aus der Pandemie verabschieden zu können. Dazu sollten die Erfahrungen von Expert*innen aus Wissenschaft und Medizin, Wirtschaft, Sozialpolitik und Recht sowie den großen Träger*innen der Gesellschaft zu einem tragfähigen Handlungskonzept gebündelt werden“.
Wicher wünscht sich dazu mehr mutige Politiker*innen, die wir ja hoffentlich in der neuen Koalition finden können: „Spätestens seit dem Sommer wussten wir, dass eine nächste große Infektionswelle auf uns zukommt. Erst jetzt fangen wir an, über Maßnahmen nachzudenken, die für einen Teil der Bevölkerung unpopulär sein könnte. Mit Verlaub, das ist eindeutig zu spät. Wir müssen uns für die Zukunft besser aufstellen, um der Pandemie schneller, flexibler und damit letzten Endes erfolgreicher begegnen zu können und vor allem ein Ausstiegsszenario zu haben.“ Dazu sollte die Politik den Mut haben, Entscheidungen aus der Vergangenheit auf den Prüfstand zu stellen, und zu korrigieren.
Autor: kk / © EU-Schwerbehinderung