Lauterbach setzt bei Omikron-Welle auf Verlangsamung
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Angesichts der Höchstwerte der Corona-Neuinfektionen in den letzten Tagen haben der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, sowie der Virologe Christian Drosten am Freitagnachmittag über die aktuelle Corona-Lage in Berlin informiert.
Dabei warnte Lauterbach: „Krankenhäuser und Labore werden an ihre Belastungsgrenze kommen“, sagte er heute in der Bundespressekonferenz in Berlin. Dabei kündigte im Hinblick an, dass bei einer Überlastung der Testkapazitäten Gesundheitspersonal bei PCR-Testungen priorisiert werden sollen. Es sollen damit die neuen, kürzeren Quarantänezeiten, die in der vergangenen Woche beschlossen wurden, umgesetzt werden können.
So habe Deutschland nicht die kurze Verdoppelungszeit der Ansteckungen wie andere Länder, sagte Lauterbach. Vor einigen Wochen habe der Verdoppelungszeitraum noch bei etwa 4,5 Tagen gelegen. Zurzeit bewege man sich auf 6,5 Tage. Zudem seien durch die Anti-Corona-Maßnahmen die Kontakte in Deutschland auf etwa 50 Prozent des "vorpandemischen Zeitalters" reduziert. "Trotzdem gibt es keinen Grund zur Entwarnung."
Dabei sei die Strategie, die Omikron-Welle zu verlangsamen und zu strecken und gleichzeitig so viele Menschen wie möglich zu boostern. Es sollen die Booster-Impfungen weiter vorangehen. "Wir führen die Boosterimpfkampagne weiter fort." So sei er mit dem Tempo insgesamt zufrieden.
Zudem komme die Corona-Pandemie in Deutschland nun "in schwieriges Fahrwasser". Auch sei das Ziel jetzt, "aus der sonst zu erwartenden steilen Wand der Infektionszahlen möglichst einen Hügel zu machen oder dass die Wand nicht so hoch ist", sagte Lauterbach.
Die Beschränkungen zeigten zugleich Wirkung – etwa mit einer längeren Verdoppelungszeit der Infektionszahlen. So kämen hinzu nun noch verschärfte Zugangsregeln für Geimpfte und Genesene mit zusätzlichen Corona-Tests (2G-plus) in der Gastronomie.
Der Bundesgesundheitsminister hatte zudem bekräftigt, dass Studien, die Omikron milder als die Delta-Variante einstufen, das diese nicht eins zu eins auf Deutschland übertragbar sei. Da weniger ältere Personen in den Studien vertreten seien. So gebe es in Deutschland die Sondersituation, dass es auch viele ältere Personen ungeimpft seien und Risikofaktoren haben. "Das Ganze ist jetzt nicht vorbei mit der Omikron-Welle." Zudem warnte er vor einer Durchseuchung. "Die Zahl Opfer, die wir dann beklagen müssten, ist ungewiss. Und sicher auch zu hoch." Es würden die Labore an ihre Belastungsgrenze kommen. Aus diesem Grund ordnet der Gesundheitsminister eine Priorisierung bei den PCR-Tests an. Hierbei soll Vorrang haben das Personal in medizinischen Einrichtungen.
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung