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Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg hat Forderungen nach einer Wiedereinführung der Maskenpflicht scharf kritisiert. „Wir wissen zwar, dass richtig verwendete FFP2-Masken vor einer Coronavirus-Infektion schützen können. Aber andere Maßnahmen könnten eine höhere Effizienz haben und sollten dann vor einer Maskenpflicht eingeführt werden“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch).
Schmidt-Chanasit forderte, die Evaluation der Corona-Maßnahmen abzuwarten. „Sollte die Homeoffice-Regelung viel effizienter sein als eine Maskenpflicht, hätte im Herbst Homeoffice die höhere Priorität", so der Experte.
„Wenn die Effizienz einer Maskenpflicht für die Pandemiebekämpfung gering ist, wären die Millionen Euro für Masken anderswo besser eingesetzt.“ Er sprach sich dafür aus, bei Masken wieder zwischen FFP2- und OP-Masken zu unterscheiden. „Für die allgemeine Bevölkerung ist FFP2-Maskenpflicht nicht sinnvoll. Denn sie bieten nur einen besseren Schutz, wenn sie korrekt getragen werden“, so der Virologe.
Auch an Orten mit wenig Kontakt und hohen Räumen genüge eine OP-Maske: „Um im Supermarkt einzukaufen, ist eine FFP2-Maskenpflicht überflüssig und Ressourcenverschwendung.“
Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen hatten den Bund aufgefordert, schnell die gesetzlichen Voraussetzungen für schärfere Schutzmaßnahmen zu schaffen. „Jetzt mit einzelnen Maßnahmen und Forderungen vorzupreschen, bevor die Daten ausgewertet wurden, ist nicht angemessen“, sagte Schmidt-Chanasit. Dass die Länder neben der Maskenpflicht auch 3G- und 2G-Zugangsregeln zurückwollen, sei nicht zeitgemäß: „Über 2G- oder 3G-Regelungen müssen wir gar nicht diskutieren, denn die Situation ist inzwischen eine ganz andere. Es gibt fast niemanden mehr, der nicht geimpft oder genesen ist.“
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