Russischer Menschenrechtler Ossetschkin: Putin schickt Strafgefangene an die Front
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Russlands Staatspräsident Wladimir Putin lässt nach Informationen des russischen Menschenrechtlers Wladimir Ossetschikin personellen Nachschub für die Front im Donbass neuerdings auch unter russischen Strafgefangenen rekrutieren. „Entsprechende Hinweise kommen derzeit aus Gefängnissen in allen Teilen Russlands“, sagte Ossetschkin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Ossetschkin lebt im Exil in Frankreich. Er hat als Gründer der Plattform Gulagu.net im Jahr 2021 mit 40 Gigabyte Video- und Fotomaterial über Folter in russischen Gefängnissen die Entlassung von zahlreichen russischen Justizvollzugsbeamten bewirkt.
Seinen Informationen zufolge nehmen die Gefangenen jetzt an riskanten Militäraktionen in der Ukraine teil und helfen bei der Minenräumung. Ihnen wird neben Geld auch die Aufhebung ihres Strafurteils versprochen. Sie werden nicht offiziell zu Soldaten, sondern sind beigeordnete private Helfer, nach dem Muster der russischen Söldnertruppe Wagner.
Anfangs, berichtet Ossetschkin, hätten die russischen Behörden ihre Anfragen auf Spezialgefängnisse konzentriert, in denen frühere Angehörige von Armee oder Polizei ihre Strafe absitzen. Seit einigen Tagen aber werde überall im Land Straftätern ein Einsatz im Donbass nahegelegt. Die Organisation gulagu.net bekommt ihre laufend aktualisierten Informationen aus Russlands Gefängnissen laut Ossetschkin „von landesweit mehr als 100 Insidern“.
Autor: © RND / Redaktion