Melnyk appelliert nach russischer Teilmobilmachung an Scholz
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Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, bewertet die von Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigte Teilmobilmachung als Rückzugsgefecht. „All die Schimpftiraden Putins samt Teilmobilmachung sind nichts anderes als eine weitere Bankrotterklärung Russlands als Militärmacht“, sagte Melnyk dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) und fügte hinzu: „Das ist aber auch der selbst verkündete Beginn vom Untergang dieses maroden chauvinistischen Regimes.“
Putin habe damit höchstpersönlich proklamiert, dass dieses imperialistische Russland ein Riese auf tönernen Füßen ist, fuhr Melnyk fort. Die Teilmobilmachung werde weder einen Befreiungsschlag auf dem Schlachtfeld ermöglichen noch die verbrecherische Clique in Moskau vor der Implosion retten. Ganz im Gegenteil, so Melnyk, das sei eine neue Chance für die russische Gesellschaft dem Kreml-Tyrannen zu sagen „Njet, chwatit“ (etwa „es reicht“ oder „genug ist genug“).
„Russland muss seine Stunde Null erleben, ähnlich wie das Dritte Reich im Mai 1945, um überhaupt einen Neustart als Mitglied der zivilisierten Welt zu schaffen“, erklärte der ukrainische Diplomat und warnte den Westen vor einer Liebäugelei mit Putins Regime: Jegliche Kompromisse mit der faschistischen Kreml-Bande würden ins Leere laufen.
„Angesichts der Putinschen Verzweiflung und seiner Drohungen, Atomwaffen einzusetzen, sollte sich die deutsche Gesellschaft und die Ampel-Regierung nicht einschüchtern lassen“, betonte Melnyk. Man müsse klaren Kopf bewahren und noch dezidierter agieren, um die Ukraine ohne Wenn und Aber militärisch zu unterstützen.
Melnyk appellierte gegenüber dem RND an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): „Bitte seien Sie standhaft, bitte wackeln Sie nicht wegen des Atomwaffen-Bluffs von Putin, helfen Sie uns Ukrainern, russische Horden zu zerschlagen, liefern Sie uns sofort deutsche Panzer, zeigen Sie endlich Führung!“