Produktivitätsgewinne der Digitalisierung brauchen Zeit
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Die technischen Neuerungen durch die Digitalisierung Anfang der 2000er Jahre haben erst mit mehreren Jahren Verzögerung zur Steigerung der Produktivität in der deutschen Wirtschaft geführt. Das geht aus Berechnungen des ifo Instituts hervor.
„Die Coronakrise brachte einen weiteren Schub für die Digitalisierung mit sich. Viele Arbeitsprozesse wurden erheblich umgekrempelt,“ fügt Lehmann hinzu. „Ähnlich wie bei der ersten Digitalisierungswelle dürften auch jetzt einige Jahre ins Land ziehen, bis sich die Produktivitätsgewinne bemerkbar machen.“
Ab dem Jahre 2000 war die Zahl der Handys, der Internet-Nutzer und der Breitband-Nutzer gestiegen. Die gesamtwirtschaftliche Produktivität verändert sich zunächst nicht messbar. „Für viele Unternehmen war es schwierig einzuschätzen, welche neuen Technologien sinnvoll eingesetzt werden können. Dadurch entstehen Suchkosten“, erläutert Lehmann.
Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich einige Handlungsempfehlungen ableiten, um die Produktivitätsgewinne der Digitalisierung zu beschleunigen. „In Zukunft könnte ein erleichterter Zugriff auf Wagniskapital den Zugang vieler Unternehmen zu finanziellen Ressourcen erleichtern, was wiederum die Möglichkeiten zur Forschungs- und Entwicklungstätigkeit ankurbelt“, sagt Lehmann. Ebenso könnten steuerliche Anreize zur Unterstützung von Forschungsausgaben und Trainingsmaßnahmen gesetzt werden. Schließlich könnte die Förderung von Homeoffice oder Hybridarbeit erweitert werden. Kombiniert mit zusätzlichen Investitionen in den Breitbandausbau könnte auf diese Weise in den kommenden Jahren das volle Produktivitätspotenzial der neuen Technologien ausgeschöpft werden.