Kürzung bedroht die schulische Bildung der Kinder mit Behinderung
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Ein inklusives Bildungswesen ist eines der Grundsäulen, der UN-Behindertenrechtskonvention. Dem entgegen stehen Förderschulen, oft debattiert, ob dies ganz abgeschafft werden sollen. Trotz Bildungsauftrag, dem sich Deutschland mit Bund und Ländern, durch Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention, verpflichtet hat, entwickelt sich das inklusive Bildungssystem in einigen Bundesländern, nicht nach Lesart der UN-Behindertenrechtskonvention.
Untermauert wird die Entwicklung durch Inklusionsgegnern, wie Aussagen durch Björn Höcke, der aus dieser Menschenrechtlichen Verpflichtung ein "Prestige-Projekt" gemacht hat. Das aber Inklusion gelingen kann, zeigen insbesondere Inklusionsschulen, die es geschafft haben, entsprechendes Personal aus den Förderschulen zu erhalten. Es ist dabei ein "Hand in Hand", wenn Förderschulen durch die UN-Behindertenrechtskonvention schließen und man das Personal in den Inklusionsschulen weiter beschäftigt. Damit kann das individuelle Lernen aufrechterhalten werden und behinderte Kinder werden trotzdem in den Schulalltag integriert.
Ein weiterer Baustein für Inklusion, ist die Inklusionsassistenz. Dabei handelt es sich um Personen, die bei Bedarf das Kind im Schulalltag begleiten. Der dort entstehende Aufwand ist abhängig von jeweiligem Assistenzbedarf des Kindes. Die Assistenzleistungen beinhalten beispielsweise die Schulwegbegleitung.
Die Lebenshilfe Nordrhein-Westphalen hat sich mit einem offenen Brief an die Schulsenatorin Dorothee Feller gewandt, denn in NRW sollen die staatlichen Leistungen für die Inklusionsassistenz streichen. "Mit großer Sorge nehmen wir aber Ihre Ankündigung wahr, den Haushalt um 50 Millionen Euro in Zusammenhang genau mit dieser Inklusionsassistenz kürzen zu wollen. Da die Kommunen auf die Landesmittel zur Finanzierung der Inklusionsassistenz angewiesen sind, würde dies einen radikalen Einschnitt bei der inklusiven Schulentwicklung bedeuten.", betonte die Lebenshilfe NRW in ihrem offenen Brief. "Vorhandene notwendige Strukturen wären zerstört und müssten mühsam wieder aufgebaut werden. Dies bei ohnehin bereits akutem Personalmangel ist nicht zu verantworten."
Die Lebenshilfe stellte in ihrem offenen Brief dar: "Noch viel schlimmer aber sind die faktischen Auswirkungen auf Kinder mit Behinderung und ihre Familien. Kinder mit Behinderung könnten ohne Inklusionsassistenz kaum oder sogar gar nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Dem Rechtsanspruch auf individuellen Unterstützungsbedarf der Kinder mit Behinderung könnten die ohnehin belasteten Schulen nicht mehr gerecht werden. Sie nehmen mit den Kürzungsplänen sehenden Auges in Kauf, dass das Recht der Kinder mit Behinderung auf Bildung und Teilhabe Kostengründen geopfert wird."
Insgesamt scheint Bildung in gesamt Deutschland zu einem immer größeren Problem zu werden, denn es mangelt nicht nur an Lehrkräften, sondern viele Schulen sind von der Bausubstanz so stark beschädigt, dass es einige Schulen gibt, die mittlerweile in andere Gebäude untergebracht werden mussten.
Wenn es aber weiterhin Ziel ist, die UN-Behindertenrechtskonvention auch konsequent umzusetzen, dann ist der Bildungssektor eines der wesentlichen Einrichtungen um Kindern mit Behinderungen auch eine Chance zu geben, ihre Fähigkeiten später am ersten Arbeitsmarkt einsetzen zu können, denn gerade mit der Integration behinderter Kinder in unsere Gesellschaft, eröffnen sich neue Chancen.
Autor: kk / © EU-Schwerbehinderung
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