Wie behinderte Menschen ihr Unterbewusstsein nutzen können
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Der Einfluss des Unterbewusstseins wird oft total unterschätzt. Es steuert zu über 95% Gedanken, Gefühle, das Verhalten und ist damit verantwortlich für die Qualität des Lebens. Es ist viel schneller als das bewusste Denken und nimmt auch viel mehr In der Sekunde auf (‘Bauchgefühl’). Das Problem: wie kommt man an das Unterbewusstsein ran? Um es vorwegzunehmen: es ist n I c h t unmöglich, aber es geht in den allermeisten Fällen nicht von heute auf morgen.
Der oft unterschätzte Einfluss des Unterbewusstseins
Das Unterbewusstsein ist wie ein Eisberg: Der größte Teil seiner Masse und Kraft liegt unter der Oberfläche verborgen. Es speichert nicht nur Erinnerungen und Gewohnheiten, sondern beeinflusst auch unsere Wahrnehmung, Emotionen und unsere Entscheidungen. Dieser tiefe, oft unerkannte Einfluss bietet enormes Potenzial für Veränderung und Wachstum. Indem Menschen mit Behinderungen lernen, ihr Unterbewusstsein zu gestalten, können sie beginnen, innere Widerstände zu lösen, Selbstbeschränkungen zu überwinden und damit ein selbstbestimmtreres, sinnerfüllteres Leben leben.
Gehirn im Energiesparmodus und die Gefahr des Autopiloten
Viele von uns verbringen einen erheblichen Teil des Tages auf Autopilot, eine Art mentaler Standby-Modus, in dem routinemäßige Aufgaben ausgeführt werden, ohne wirklich präsent zu sein. Während dies eine effiziente Art sein kann, mit alltäglichen Aufgaben umzugehen (Energiesparmodus), birgt es auch Risiken. Auf Autopilot zu leben bedeutet, dass das Unterbewusstsein ungefiltert mit alten Gewohnheiten, Ängsten und negativen Glaubenssätzen das Ruder übernehmen kann. Für Menschen mit Behinderungen kann der häufige Aufenthalt im Autopilot-Modus das Gefühl der Hilflosigkeit und der Beschränkung noch verstärken.
Das Bewusstsein für den mentalen Zustand ‚Autopilot’ und das aktive Bestreben, präsenter zu sein, können dabei helfen, aus einem mentalen Trott auszubrechen und das Leben b e w u s s t e r zu gestalten.
Die unbändige Macht der Gedanken
Unsere Gedanken sind nicht nur flüchtige Erscheinungen; sie sind die Architekten unserer Realität.
Für Menschen mit Behinderungen bedeutet dies, dass die bewusste Lenkung der Gedanken weg von Einschränkungen und hin zu verbliebenen Möglichkeiten eine tiefgreifende Wirkung haben kann. Durch das gezielte Trainieren des Geistes, positive und ermächtigende Gedanken zu haben, kann das Unterbewusstsein neu programmiert werden, um Resilienz, Selbstvertrauen und (möglicherweise anders gelagerte) Lebensfreude zu fördern.
Mögliche Sätze:
- Ich habe einzigartige Fähigkeiten.
- Ich kann das.
- Ich bin genug.
- Ich bin wertvoll.
Das Unterbewusstsein hört mit!
Wie kann man das Unterbewusstsein beeinflussen?
Das Unterbewusstsein kann - besonders für Menschen mit sichtbaren und unsichtbaren Behinderungen - als Unterstützer im Alltag wirken. Das Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen real und fiktiv. Es ist ein treuer Diener. Es gibt Routinen, die helfen, das Unterbewusstsein zu ‘füttern’:
(Und apropos Hilfe: diese Routinen kann man ganz alleine für sich, ohne fremde Hilfe, machen)
- positive AffirmationenAffirmationen sind Sätze, um einer Aussage, einer Situation oder einer Handlung eine positive Einordnung zu geben. „Affirmationen dienen dazu, das Unterbewusstsein mit neuen Informationen zu versorgen. Sie sollen festgefahrene und entmutigende Gedanken-, Gefühls- und Handlungsmuster durch befreiende, positive und inspirierende ersetzen“, erklärt Dr. Evelin Fräntzel, Diplom-Supervisorin und -Sozialpädagogin. (Quelle: DAK)
- Visualisierungen (von sich selbst im Wunschzustand)
- Meditation
Fazit
Das Unterbewusstsein ist ein mächtiger Verbündeter im Leben eines jeden Menschen. Warum also nicht für das eigene Leben und zum Wohle Anderer nutzen? Die Anerkennung und Nutzung der Macht der Gedanken, das Bewusstsein für die Fallen des Autopiloten und die bewusste Formung des tiefen, oft ungenutzten Potentials des Unterbewusstseins sind wichtige Schritte hin zu mehr Selbstbestimmtheit. Damit nimmt man äusseren Umständen ein wenig die Macht, die gefühlte Qualität des Lebens zu bestimmen. Für Menschen mit Behinderung besonders wichtig.
Dein Unterbewusstsein hört mit.
Autor: Natascha Höhn