Gewaltdelikte am Berliner Hauptbahnhof
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Über die Zahl der in Bezug auf den Berliner Hauptbahnhof durch die Bundespolizei im ersten Halbjahr 2024 erfassten Gewaltdelikte und weiteren Straftaten berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion. Drucksache: (20/12673/20/12479)
Danach hat die Bundespolizei laut vorläufigen Daten ihrer Polizeilichen Eingangsstatistik in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres in Bezug auf den Berliner Hauptbahnhof 384 Gewaltdelikte, 14 Sexualdelikte. 16 Waffendelikte, 713 Eigentumsdelikte und 88 Betäubungsmitteldelikte registriert.
Steigender Trend bei Gewalt- und Eigentumsdelikten
Die Zahl der Gewaltdelikte am Berliner Hauptbahnhof hat in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Anstieg erfahren. Laut der Drucksache wurden im Jahr 2019 noch 228 Fälle registriert, während die Zahl im ersten Halbjahr 2024 bereits auf 384 angestiegen ist. Auch bei den Eigentumsdelikten zeigt sich ein ähnlicher Trend: Die Zahl stieg von 838 Fällen im Jahr 2019 auf 1.382 Fälle im Jahr 2023, wie in der Antwort der Bundesregierung dargelegt wird.
Herkunft der Tatverdächtigen
Ein wesentlicher Aspekt der Analyse betrifft die Herkunft der Tatverdächtigen. Laut der Drucksache sind sowohl deutsche als auch nichtdeutsche Personen regelmäßig in die Statistiken aufgenommen worden. Im Jahr 2023 waren 318 deutsche und 303 nichtdeutsche Personen als Tatverdächtige bei Gewaltdelikten erfasst. Besonders auffällig ist die hohe Anzahl an Tatverdächtigen mit unbekannter Staatsangehörigkeit, wie die Antwort der Bundesregierung weiter erläutert.
Besondere Vorfälle: Gleisschubser und Messerangriffe
Ein spezieller Fokus liegt auf den sogenannten „Gleisschubsern“ – Personen, die andere in den Gleisbereich gestoßen haben. Zwischen 2019 und Mitte 2024 wurden insgesamt nur zwei solcher Vorfälle registriert: Im Jahr 2021 war ein deutscher Tatverdächtiger beteiligt, während im Jahr 2022 ein Täter mit unbekannter Herkunft verzeichnet wurde, heißt es weiter.
Die Anzahl der Messerangriffe ist ebenfalls gestiegen. Im Jahr 2020 wurden elf Messerangriffe registriert, während es 2023 noch sechs solcher Vorfälle gab. Die Statistik zeigt, dass sowohl deutsche als auch nichtdeutsche Tatverdächtige in diese Fälle verwickelt waren, wobei unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen besonders syrische und polnische Staatsangehörige mehrfach auffielen, wie in der Antwort der Bundesregierung heißt.
Autor: Bundestag/hib | © EU-Schwerbehinderung/Deutscher Bundestag