Eine sechsstellige Zahl von Betroffenen mit Long-Covid
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Es liegen nach Angaben der Bundesregierung im Rahmen der vorhandenen Statistiken keine umfassenden Erkenntnisse zu Long-Covid-Patienten vor. Es müsse aber davon ausgegangen werden, dass es in Deutschland eine sechsstellige Zahl von Betroffenen gebe, heißt es in der Antwort (20/13503) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/12909) der AfD-Fraktion.
In der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme gebe es keine Hauptdiagnose Long-Covid. Als Nebendiagnose existiere ein Diagnoseschlüssel, der jedoch nicht bei allen Long-Covid-Patienten verwendet werde.
Das Bundesgesundheitsministerium fördere ab 2024 mit einem mehrjährigen Schwerpunkt die versorgungsnahe Forschung zu Long-Covid, heißt es in der Antwort weiter. Im Fokus stünden Modellprojekte, in denen innovative Versorgungsformen zur Behandlung der Betroffenen entwickelt und erprobt würden. Das Ziel sei, Forschungsergebnisse zur Behandlung von Long-Covid einschließlich Covid-19-assoziierter ME/CFS möglichst zeitnah in die Versorgung zu bringen sowie Daten aus der Versorgung für die Forschung zur Verfügung zu stellen.
In einem Modellprojekt gehe es um die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long-Covid. In der Förderbekanntmachung werde das Thema ME/CFS ausdrücklich berücksichtigt. Erkrankungen mit Long-Covid-ähnlichen Symptomkomplexen wie ME/CFS, auch unabhängig von einer Covid-19-Erkrankung, und Beschwerden im zeitlichen Zusammenhang mit einer Covid-19-Impfung könnten in den Projekten ebenfalls Forschungsgegenstand sein. Der Start der Projekte sei für Ende 2024 geplant.
Autor: Bundestag/hib | © EU-Schwerbehinderung/Deutscher Bundestag