Arbeitsmarkt im November 2024 - Zahl der Arbeitslosen leicht gesunken
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Die Bundesagentur für Arbeit hat heute die aktuellen Zahlen der Arbeitslosenstatistik veröffentlicht. Bei Menschen mit Behinderungen ist die Zahl der Arbeitslosen leicht gesunken. Waren es im Oktober 177.275 arbeitslose, so sind es im November 176.329 Menschen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zu den Arbeitsmarktzahlen: „Die schwache Weltkonjunktur, Putins schrecklicher Angriffskrieg und zunehmender Protektionismus setzen unsere Wirtschaft unter Druck. Die Bundesregierung steht mit einer aktiven Wirtschaftspolitik an der Seite der Beschäftigten. Viele Unternehmen nutzen Instrumente wie Kurzarbeit, um Arbeitsplätze zu sichern, und setzen gleichzeitig verstärkt auf Qualifizierungsmaßnahmen, um ihre Fachkräfte für die Anforderungen von morgen zu rüsten. Wir werden diesen Prozess weiterhin entschlossen begleiten, um Beschäftigung zu sichern und Perspektiven zu schaffen.“
Mit Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel:
"Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen: Investitionen in eine aktive Arbeitsförderung sind unverzichtbar. Deswegen war es klug, im Haushalt der Bundesagentur für Arbeit (BA) für das kommende Jahr genug Geld einzuplanen, um Beschäftigte im Strukturwandel und in der aktuell wirtschaftlich herausfordernden Lage zu unterstützen. Beschäftigte, die sich Sorgen machen um Arbeitsplatzverlust, können so gefördert und qualifiziert werden.
Wir brauchen eine starke Arbeitslosenversicherung, mit der wir Fachkräfte sichern und Weiterbildung unterstützen – jetzt und in der Zukunft. In dieser Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit und gebremstem Wachstums wäre es hingegen grundfalsch gewesen, die Arbeitsförderung zu vernachlässigen. Stattdessen braucht die BA eine solide Finanzierung und genug Personal, damit sie ihre Dienstleistungen digitalisieren und strategisch auf Fachkräftesicherung und Weiterbildung ausrichten kann.
Damit Deutschland wirtschaftlich wieder Schwung holt, brauchen wir kluge Entscheidungen als Grundlage für stabile, wettbewerbsfähige Energiepreise und für Investitionen – besonders auch in die Weiterbildung der Beschäftigten, um sie für neue, zukunftssichere Jobs zu qualifizieren."
„Die Wirtschaftsschwäche belastet weiterhin den Arbeitsmarkt. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im November zwar abgenommen; die Rückgänge waren aber – wie schon im Vormonat – gering“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.
Arbeitslosenzahl im November: -17.000 auf 2.774.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +168.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit Die Arbeitslosigkeit ist im November 2024 um 17.000 auf 2.774.000 gesunken. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 7.000 zugenommen. Verglichen mit dem November des vorigen Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um 168.000 höher. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Oktober auf 3,3 Prozent.
Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 2.000 gestiegen. Sie lag im November 2024 bei 3.554.000, 109.000 mehr als vor einem Jahr.
Kurzarbeit
Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 25. November für 64.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis September 2024 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 268.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 175.000 im August und 194.000 im Juli.
Erwerbstätigkeit und Beschäftigung
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Oktober 2024 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 3.000 gesunken. Mit 46,32 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 25.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von August auf September 2024 nach Hochrechnungen der BA saisonbereinigt um 10.000 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im September um 123.000 auf 35,21 Millionen Beschäftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf ausländischen Staatsangehörigen beruht. 7,64 Millionen Personen hatten im September 2024 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 39.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,15 Millionen ausschließlich und 3,50 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.
Arbeitskräftenachfrage
Im November waren 668.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 65.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im November 2024 um 2 auf 105 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 10 Punkten.
Geldleistungen bei Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit
895.000 Personen erhielten im November 2024 Arbeitslosengeld, 104.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten lag im November bei 3.951.000. Gegenüber November 2023 war dies ein Anstieg um 30.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.