Merkel im Podcast zum Coronavirus und Kultur
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Deutschland ist ein Land der Kultur und wir sind stolz auf unsere vielfältigen Angebote im ganzen Land: auf die Museen, die Theater, die Opernhäuser, die Literaturclubs und vieles andere mehr. Die kulturellen Angebote sagen etwas über uns aus, über unsere Identität. Die Pandemie, das Coronavirus bedeuten nun einen tiefen Einschnitt in unser gemeinsames kulturelles Leben. Ganz besonders betroffen sind die vielen Künstlerinnen und Künstler, ganz besonders hier wieder die Freischaffenden. Die jetzige Zeit bedeutet Unsicherheit. Und deshalb ist die Bundesregierung zusammen mit den Ländern, ganz zuvorderst bei uns auch die Staatsministerin für Kultur Monika Grütters, daran interessiert, dass unser kulturelles Leben auch in Zukunft eine Chance hat und dass Künstlerinnen und Künstlern Brücken gebaut werden.
Frage: Welche Rolle spielt Kultur in Corona-Zeiten?
Kulturelle Veranstaltungen sind für unser Leben von allergrößter Wichtigkeit. Das gilt auch für die Zeit der Corona-Pandemie. Und vielleicht wird uns erst in dieser Zeit bewusst, was wir vermissen. Denn in der Interaktion von Künstlerinnen und Künstlern mit ihrem Publikum ergeben sich völlig neue Perspektiven, auf unser eigenes Leben zu blicken. Wir werden mit Emotionen konfrontiert, entwickeln selber Emotionen und neue Gedanken, sind bereit, in interessanten Streit und Diskussionen einzutreten. Wir verstehen die Vergangenheit besser und können auch ganz neu auf die Zukunft blicken. All das ist natürlich in Corona-Zeiten nur eingeschränkt möglich. Das trifft die Künstlerinnen und Künstler – aber das trifft natürlich auch ihr Publikum. Umso dankbarer bin ich, wie viele neue Ideen jetzt entwickelt wurden im digitalen Raum, wie viele Künstlerinnen und Künstler sich mit spannenden Projekten engagieren. Und ich finde, das verdient eine ganz besondere Hochachtung von denen, die diese kulturellen Angebote auch nutzen können. Nichtsdestotrotz bleiben natürlich die Möglichkeiten im digitalen Raum sehr eingeschränkt. Und deshalb freue ich mich, dass wir bei entsprechenden Sicherheitskonzepten jetzt Museen und Gedenkstätten schon wieder öffnen konnten. Und wir haben in dieser Woche die Minister der Länder zusammen mit der Staatsministerin für Kultur gebeten, auch Konzepte zu entwickeln, wie unter den Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen auch Theater, Konzerthäuser, Opern und andere Kulturstätten wieder öffnen können. Für manche wird es allerdings noch schwer bleiben, gerade für diejenigen, die große Konzerte und Festivals veranstalten. Aber wir freuen uns, wieder erste Schritte in den Alltag gehen zu können, gerade auch im kulturellen Bereich.
Frage: Wie hilft die Bundesregierung Künstlerinnen und Künstlern?
Die Zuständigkeit für Kultur liegt in Deutschland im Wesentlichen bei den Bundesländern. Alle Bundesländer haben für Künstlerinnen und Künstler auch Unterstützungsprogramme aufgelegt. Aber auch die Bundesregierung hat bei ihren Hilfsprogrammen die Bedürfnisse von Künstlern und der Kreativwirtschaft immer mitgedacht. So hilft unser Programm für SoloSelbstständige ganz besonders auch denjenigen, die permanente Ausgaben für Atelierkosten, Mieten und anderes haben. Außerdem haben wir den Zugang zur Grundsicherung gerade für Solo-Selbstständige ganz offen und viel einfacher gestaltet. Und die Staatsministerin für Kultur, Monika Grütters, hat dafür Sorge getragen, dass sie aus ihrem Etat ausfallende Honorare und anderes begleichen kann. Und wir werden auch weiterhin schauen, welche Unterstützungsmaßnahmen auch in den nächsten Monaten für die Kunst von Notwendigkeit sind. Denn es ist unser Ziel, dass unsere breite, vielfältige kulturelle Landschaft auch nach der Überwindung der Pandemie, nach der Überwindung dieses tiefen Einschnitts weiterexistieren kann. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, aber diese Aufgabe hat die Bundesregierung ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. Liebe Künstlerinnen und Künstler, ich weiß, dass es eine sehr, sehr schwere Zeit für Sie ist. Ich weiß, was wir alles vermissen und wie viele Bürgerinnen und Bürger darauf warten, endlich wieder live Ihre kulturellen Angebote erleben zu können. Bis dahin versuchen wir, so gut wie es geht, Sie zu unterstützen durch unsere Hilfsprogramme, aber auch dadurch, dass wir sagen, wie wichtig Sie für uns sind.
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