Finanzielle Folgen der Corona-Pandemie gerecht verteilen
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Sozialverband VdK NRW warnt vor einseitiger Belastung sozial Benachteiligter. Angesichts der veröffentlichten Daten des Statistischen Landesamts zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung warnt der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen davor, sich beim Kampf gegen Altersarmut vorzeitig zurückzulehnen. „Auch wenn sich die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger diesmal nur leicht erhöht hat, steigt sie dennoch konstant von Jahr zu Jahr“, betont der Vorsitzende Horst Vöge. „Im Vergleich zu 2010 waren zuletzt fast 40 Prozent mehr Menschen auf diese Leistungen angewiesen. Sie brauchen dringend unsere Solidarität – gerade angesichts der Auswirkungen der Corona-Krise.“
So nimmt das Sozialschutz-Paket II der Bundesregierung lediglich Berufstätige und Unternehmen in den Blick. „Alle, die staatliche Unterstützung benötigen, gehen hingegen leer aus“, kritisiert der VdK-Landesvorsitzende. „Reichte der Regelsatz vorher schon kaum aus, sind die Betroffenen jetzt umso mehr belastet, weil beispielswiese die Kosten für Nahrungsmittel steigen und zusätzliche Ausgaben für Schutzkleidung entstehen. Darüber hinaus sind ergänzende Angebote wie die der Tafeln nicht oder nur noch eingeschränkt nutzbar.“
Horst Vöge, der auch als Vizepräsident des VdK Deutschland aktiv ist, setzt sich daher dafür ein, dass Empfängerinnen und Empfänger existenzsichernder Leistungen unbürokratisch einen Aufschlag von 100 Euro erhalten: „Die Pandemie trifft die Ärmsten besonders hart. Die aktuellen Herausforderungen können wir als Gesellschaft nur gemeinsam meistern - indem wir mehr denn je füreinander einstehen!“ Für die Bewältigung der finanziellen Folgen der Krise fordert der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen daher auch eine gerechte Lastenverteilung: „Dieses Ziel können wir beispielsweise mit der Einführung einer Vermögensabgabe sowie einer Digital- und Finanztransaktionssteuer erreichen. Schließlich kann es nicht sein, dass viele Konzerne staatliche Mittel abschöpfen, während gerade ältere Menschen, Alleinerziehende und deren Kinder sowie Niedriglohnbezieher nicht genug Geld zum Leben haben!“
Autor: VdK NRW / © EU-Schwerbehinderung