Rentenversicherung: Alarmierende Zahlen
- Lesezeit: 1 Minuten
Die Deutsche Rentenversicherung hat besorgniserregende Zahlen vorgelegt. 20 Millionen Menschen in Deutschland verdienten im Jahr 2018 weniger als das Durchschnittseinkommen von seinerzeit knapp 37.900 Euro. Diese Menschen erwerben dadurch viel zu geringe Rentenansprüche. Der Sozialverband VdK ist alarmiert. VdK-Präsidentin Verena Bentele dazu:
„Die jüngsten Zahlen sind ein deutliches Signal: Altersarmut ist ein reales Massenphänomen. Gerade deshalb braucht es jetzt eine Grundrente, damit geringe Renten aufgewertet werden. Zudem dürfen die Einkommen aus der gesetzlichen Rente nicht mehr vollständig auf die Grundsicherung angerechnet werden. Für uns ist klar: Wir brauchen einen armutsfesten Mindestlohn von 13 Euro, damit die Versicherten eine Rente oberhalb des Existenzminimums erhalten.“
Der BDH Bundesverband Rehabilitation e.V. lehnt eine Nullrunde bei den Mindestlöhnen ab. Die Corona-Krise dürfe nicht als Vorwand genutzt werden, wichtige sozialpolitische Weichenstellungen wie die allfällige Mindestlohnanpassung auf den St. Nimmerleinstag zu vertagen, so die Verbandsvorsitzende Ilse Müller:
„Bei der Suche nach einem Mindestlohn diskutiert eine Gesellschaft den Wert der Arbeit. Für uns ist es nicht akzeptabel, dass Berufstätigkeit in Vollzeit im Niedriglohnsegment nicht hinreicht, ein selbstbestimmtes Leben zu finanzieren. Aus diesem Grund setzen wir darauf, dass die Mindestlohnkommission dem öffentlichen Druck standhält und den Betroffenen mit einem Mindestlohnschritt auf 12 Euro den Gang zum Jobcenter erspart. Wir sind davon überzeugt, dass die Wirtschaft nach Überwindung der Krise die Kraft besitzt, den gesellschaftlichen Konsens eines moderaten Mindestlohns zu erfüllen und so dazu beizutragen, dass Deutschland seinen Ruf als Billiglohnland in einigen Branchen abstreift. Der Mindestlohn zählt für uns, genauso wie die Grundrente, zu den sozialpolitischen Haltelinien, die uns helfen, Mindeststandards im Wirtschaftsleben abzustecken.“
Autor: md / © EU-Schwerbehinderung