Millionen Beschäftigte im Niedriglohnbereich
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Nach Angaben der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit haben im Jahr 2020 rund vier Millionen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte der Kerngruppe ein mittleres Bruttomonatsentgelt im unteren Entgeltbereich (bis 2.284 Euro) erzielt. Dies entspricht einem Anteil von 18,7 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, wie aus einer Antwort (19/32223) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/31814) der Fraktion Die Linke hervorgeht.
In der Drucksache 19/32223 heißt es:
Außer durch Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung geraten viele Menschen in Deutschland durch niedrige Löhne in soziale Not und werden von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Eine umfassende Studie zum Niedriglohnsektor in Deutschland von Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung aus dem Juli 2020 hält fest: „In keinem anderen europäischen Land mit vergleichbarem wirtschaftlichen Entwicklungsstand ist der Niedriglohnsektor ähnlich groß.
Die Gründe dafür lassen sich nicht allein auf die Arbeitsmarktreformen zu Beginn der 2000er Jahre zurückführen. Allerdings gingen mit dem Paradigmenwechsel, der mit der Agenda 2010 und den Hartz-Reformen eingeläutet wurde, eine Öffnung der Lohnstruktur nach unten und eine Zunahme gering entlohnter Arbeitsplätze einher.“
Eine wichtige Größe, um festzustellen, wie sich der Niedriglohnsektor, dessen Bedeutung laut Bundesagentur für Arbeit „seit 1999 merklich zugenommen hat“, in Deutschland entwickelt, ist die sogenannte Niedriglohnschwelle.
Weiter teilen die Parlamentsnachrichten mit:
Demnach hat es im Dezember 2020 insgesamt rund sieben Millionen geringfügig Beschäftigte gegeben, davon waren rund vier Millionen ausschließlich geringfügig tätig und knapp drei Millionen im Nebenjob geringfügig beschäftigt.
Autor: Bundestag/hib | © EU-Schwerbehinderung/Deutscher Bundestag