Franca Lehfeldt ruft Medien zur Aufarbeitung ihres Umgangs mit Corona- und Impfdebatte auf
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Die TV-Journalistin und Bestseller-Autorin Franca Lehfeldt hat die deutschen Medien zu einer Aufarbeitung ihrer Rolle während der Corona-Krise und Impfdebatte aufgerufen. „Ich frage mich, was passiert, wenn morgen das nächste Virus kommt: Was wiederholt sich reflexartig und was haben wir wirklich gelernt? In diesem Punkt fehlt mir ein ehrlicher Umgang der Medien mit den eigenen Fehlern“, sagte die politische Chefreporterin der „Welt“-Gruppe im Podcast „Geyer & Niesmann“ des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND).
Lehfeldt kritisierte, dass die Grundrechtseinschränkungen in der Pandemie sehr weit gegangen seien und dass Ungeimpfte sehr laut kritisiert worden seien. „Haben wir Medien das wirklich begriffen oder würde uns das wieder passieren?“, sagte sie. „Ich glaube, da ist noch ein Weg zu gehen.“
Franca Lehfeldt, die auf „Welt“-TV auch ein Gesundheitsmagazin moderiert, bezog sich mit ihrer Medienkritik auch auf Aussagen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der entgegen früherer Aussagen Impfschäden eingeräumt hatte. „Für die Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten, aber dann der Impfpflicht im Gesundheitssektor unterlagen, muss man über Wiedergutmachung sprechen“, forderte Lehfeldt. „Es geht auch um die Glaubwürdigkeit der Politik.“
Die TV-Reporterin hat gerade mit ihrer „Bild“-Kollegin Nena Brockhaus das Buch „Alte weise Männer“ veröffentlicht, das Männer über 70 dagegen verteidigt, zum Feindbild geworden zu sein, und das derzeit in der zweiten Woche in der Top 5 der Spiegel-Bestsellerliste rangiert.
Lehfeldt hatte im vorigen Jahr selbst für Schlagzeilen gesorgt, als sie zu ihrer Hochzeit mit FDP-Chef Christian Lindner viele prominente Gäste aus Politik und Medien nach Sylt geladen hatte.