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Wie können Menschen mit einer Hörbehinderung möglichst gut am Berufsleben teilhaben? Antworten auf diese Frage gibt der neueste Band der REHADAT-Wissensreihe mit dem Titel „Ich hör‘ wohl nicht richtig?!“. Die Veröffentlichung beschreibt, wie Arbeit für Menschen mit einer Hörbehinderung gestaltet werden kann und hilft, die Beeinträchtigung besser zu verstehen.
Hochrechnungen zufolge gibt es in Deutschland acht Millionen erwachsene Menschen mit einer so gravierenden Hörbeeinträchtigung, dass eine Hörhilfe oder medizinische Behandlung notwendig ist. Eine REHADAT-Befragung von Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit ergab, dass drei Viertel von ihnen herausfordernde Hörsituationen im beruflichen Alltag erleben. Gut die Hälfte fühlt sich nicht ausreichend zum Thema „Hörbeeinträchtigung und Beruf“ informiert. Immerhin kritisierte nur ein Viertel der Befragten eine wenig unterstützende Unternehmenskultur.
Die Ergebnisse sind in die neueste REHADAT-Wissensreihe eingeflossen. Die Broschüre (1621 kb) beschreibt kommunikationsfördernde, organisatorische und technische Lösungsansätze, um Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse von Beschäftigten mit Hörbehinderung anzupassen.
Von Mitte April bis Mitte Juli 2019 führte REHADAT eine Online-Befragung durch. Ziel der Untersuchung war es, Details über die Arbeitssituation von Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit sowie deren Erfahrungen im Beruf herauszufinden. Insgesamt beteiligten sich 753 Personen mit unterschiedlich stark ausgeprägten Hörschädigungen an der Befragung – alle Grade der Schwerhörigkeit waren zu beinahe ähnlich großen Anteilen vertreten. Die größte Gruppe (24 %) waren Personen mit mittelgradiger Hörschädigung, die kleinste Gruppe bildeten mit einem Anteil von 16 % die gehörlosen Menschen.