Arbeitskräftemangel: Grünen-Chef fordert neue Migrationspolitik
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Der Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, hat angesichts des zunehmenden Arbeitskräftemangels auf Flughäfen und anderswo eine neue Migrationspolitik gefordert. „Es ist gut, dass jetzt kurzfristig Menschen aus der Türkei angeworben werden“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Samstag). „Doch unter dem Strich gibt es in Deutschland in allen Bereichen zu wenig Arbeitskräfte. Das gilt nicht nur für Fachkräfte, sondern insgesamt.“ So fehlten Arbeitskräfte für 4,2 Milliarden Arbeitsstunden bis 2030 fehlen; das sei eine gewaltige Zahl.
Deshalb müsse man nun „auch über die Migration nach Deutschland sprechen“, fügte Nouripour hinzu. „Wir müssen schauen, dass Menschen, die zu uns kommen, leichter der Einstieg in den Arbeitsmarkt gelingt. Unter den Menschen, die derzeit aus der Ukraine in großer Not zu uns kommen, sind beispielsweise viele hochqualifizierte und gut ausgebildete Leute. Wir sollten schauen, wie und wo wir diese Menschen schnell in den Arbeitsmarkt integrieren können. Und welche Perspektiven wir für sie schaffen können, damit sie vielleicht länger bleiben und bei uns arbeiten möchten.“
Generell sei es „notwendig, dass wir bei der Migration wieder über das Punktesystem sprechen, das die Süssmuth-Kommission schon vor 20 Jahren vorgeschlagen hat und das wir im Koalitionsvertrag vereinbart haben“, sagte der Grünen-Chef weiter.
Das Punktesystem sieht im Prinzip vor, dass bestimmte Qualifikationen mit bestimmten Punkten honoriert werden und die Zahl der Punkte am Ende darüber entscheidet, welche Migranten nach Deutschland kommen dürfen und welche nicht. Die Kommission unter der ehemaligen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) stellte es im Juli 2001 vor.
Autor: © RND / Redaktion