Studie: Angst vor Desinformation in Deutschland nimmt zu
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Die Angst vor Desinformation ist einer Studie zufolge in der Bevölkerung in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen. In der Studie „Welchen Nachrichten kann man noch trauen?“ legen Wissenschaftler der CDU-nahen der Konrad-Adenauer-Stiftung dar, dass 64 Prozent der Befragten große oder sehr große Angst vor Falschinformationen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Die Ergebnisse liegen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) exklusiv vor. Nur vor dem Klimawandel und weiteren Spannungen zwischen Europa und Moskau infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben demnach noch mehr Menschen Angst.
Die Sorge vor Falschnachrichten ziehe sich durch alle Gesellschaftsschichten, heißt es in der Studie. Der größere Teil der Befragten sorge sich vor Verschwörungstheorien oder gezielter Desinformation, eine kleinere Gruppe halte die Nachrichten der etablierten Medien für von den Mächtigen gesteuerte Fake News. Die Zahl der Menschen, die der politischen Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien vertrauen, sei in den letzten drei Jahren von 78 Prozent auf 70 Prozent gesunken.
Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen. Halten etwa 70 Prozent der Menschen im Westen politische Nachrichten der Öffentlich-Rechtlichen für glaubwürdig, sind es im Osten nur 58 Prozent. Und auch je nach Parteipräferenz gingen die Zahlen auseinander: Von den bundesweit Befragten, die angaben, bei der nächsten Wahl die Grünen zu wählen, halten 96 Prozent die öffentlich-rechtlichen Medien für glaubwürdig. Bei den Wählern der AfD sind es nur 16 Prozent.
In repräsentativen Umfragen ließ die Konrad-Adenauer-Stiftung für die Studie unter anderem das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Zeitraum vom 27. Oktober bis zum 16. Januar 2023 insgesamt 4.247 Personen und das Markt- und Meinungsforschungsinstitut USUMA vom 1. Dezember 2021 bis zum 11. April 2022 insgesamt 5.511 Personen befragen.