Die Unionsfraktion blickt skeptisch auf die Kanada-Reise von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD), die sich von diesem Montag an über das kanadische Punktesystem zur Arbeitsmigration informieren wollen.

Die Praxis Kanadas sei nicht auf die Bundesrepublik übertragbar, sagte die CDU-Arbeitsmarktexpertin Ottilie Klein dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Montag): „Das von der Ampel geplante Punktesystem ist nicht der richtige Weg, denn es setzt voraus, dass Deutschland aus einem breiten Pool von ausländischen Fachkräften frei wählen kann“, so Klein. Dies sei aber nicht der Fall.

Klein fügte hinzu: „Statt neue Bürokratie zu schaffen, sollte die Ampel beispielsweise Visa- und Anerkennungsverfahren digitalisieren und beschleunigen.“ Zudem müsse die Personalausstattung in den Ausländerbehörden erhöht werden sowie der Erwerb deutscher Sprachkenntnisse im Ausland vereinfacht werden, forderte die Christdemokratin. Das seien „die wahren Hürden der Fachkräftezuwanderung“.

Auf ihrer Kanada-Reise kommen Faeser und Heil an diesem Montag in Ottawa mit Regierungsvertretern zusammen. Die beiden SPD-Minister wollen sich über Methoden zur passgenauen Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland informieren, was in Kanada seit vielen Jahrzehnten mit einem Punktesystem betrieben wird.