Steigende Wohnungsnot: Sozialverband drängt auf barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum
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Die Lage auf dem Wohnungsmarkt wird immer dramatischer. In Deutschland fehlen immer mehr Wohnungen und die Bundesregierung verfehlt ihr Ziel beim Neubau von Wohnraum noch immer deutlich. Die Themen Barrierefreiheit und Wohnen im Alter spielen dabei nur noch eine untergeordnete Rolle. Anlässlich des „Internationalen Tags der älteren Menschen“ am 1. Oktober fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen deshalb von der Landesregierung eine starke Offensive, um dem steigenden Bedarf an barrierefreiem und vor allem bezahlbarem Wohnraum nachzukommen.
Der Anteil der älteren Menschen in Niedersachsen steigt: Bereits jetzt ist ein Viertel der Bevölkerung über 60 Jahre alt, 2040 wird es voraussichtlich ein Drittel sein. Zugleich haben die Rentner*innen immer weniger Geld zum Leben. „Konkret bedeutet das, dass wir in Niedersachsen unbedingt mehr Wohnungen brauchen, die für Senior*innen, Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftige geeignet – also barrierearm oder-frei – sind“, erläutert Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Davon gebe es allerdings noch viel zu wenig.
„Und der altersgerechte Wohnraum, den es gibt, ist noch teurer als die ohnehin schon unerschwinglichen regulären Wohnungen“, ergänzt er. Diese Problematik spüre der SoVD auch in seiner täglichen Beratung: „Zu uns kommen verzweifelte Senior*innen, die nicht mehr wissen, wie sie ihre Miete bezahlen sollen oder einfach keine passende Wohnung finden. Leistungen wie Wohngeld helfen da leider nur bedingt, da der Markt einfach leergefegt ist.“
Deshalb fordert Niedersachsens größter Sozialverband von der niedersächsischen Landesregierung eine großangelegte Offensive, die dafür sorgt, dass Senior*innen, Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftigen entsprechender Wohnraum zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung gestellt wird. „Die Lage ist jetzt schon dramatisch, man kann von einer ‚grauen Wohnungsnot‘ sprechen. Dem muss die Politik unbedingt entgegensteuern. Die Einrichtung einer Landeswohnungsbaugesellschaft reicht da leider nicht“, betont Swinke.