Söder allgemeine Impfplicht sei die "einzige Chance"
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Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) spricht sich für eine bundesweite Impfpflicht aus. "Ich war auch am Anfang skeptisch zur allgemeinen Impfpflicht, weil es im Kern meinem liberalen Staatsverständnis widerspricht. Aber die einzige Chance, um aus dieser Endlosschleife herauszukommen, ist eine Impfpflicht", sagte Söder im Bericht aus Berlin.
Auch werde eine Impflicht laut Söder die gesellschaftliche Spaltung beenden, "da bin ich fest von überzeugt", betonte Söder. "Denn wenn es mal entschieden ist, dann wird es auch durchgesetzt. Dann gibt es auch Bußgelder, und am Ende wird sich der ganz große Teil impfen lassen. Je länger die Politik zögert, desto größer die Spaltung der Gesellschaft."
Zudem fordert der Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) eine allgemeine Corona-Impfpflicht. So gebe es mit der Omikron-Variante des Coronavirus eine neue Lage, sagte er gegenüber der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Montag). So zeigten erste Untersuchungen laut Weil, dass vor allem Booster-Impfungen auch gegen diese Mutation eine gute Wirkung entfalten können.
Darum sei jetzt spätestes eine allgemeine Impfpflicht unabdingbar: "Wir müssen den Impfdruck unbedingt erhöhen". Auch wenn kein Politiker gerne eine Impfpflicht verhänge, brauche es sie "voraussichtlich für einige Jahre". Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ist für mehrwöchige Kontaktsperren für die gesamte Bevölkerung – dabei egal ob geimpft oder nicht – zudem empfehlen sie eine stufenweise Einführung der Impfpflicht, heißt es in einer Stellungnahme.
So sei die Impfpflicht nicht nur für medizinische Fachberufe, Ärztinnen und Ärzte, sowie Pflegekräfte weitere Multiplikatorengruppen erforderlich, sondern auch für die breite Bevölkerung, so die Leopoldina. Die Impfpflicht sei die letzte Maßnahme, um die Impflücke zu schließen und darum ethisch und rechtlich gerechtfertigt. „Nur so können die Bürgerinnen und Bürger unserer Gesellschaft vor weiteren desaströsen Folgen bewahrt werden“, betonte die Akademie Leopoldina.
Autor: md / © EU-Schwerbehinderung