Familienministerin fordert bei Corona "Priorität" für Kitas und Schulen
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Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat vor dem nächsten Corona-Herbst gefordert, dass die Offenhaltung von Schulen und Kitas diesmal "wirklich Priorität" hat. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Paus: "Wir müssen in diesem Herbst das Versprechen einhalten, dass es keine Kita- und Schulschließungen mehr gibt.
Das muss wirklich Priorität haben." Die Ministerin verwies auf "erschreckende Befunde der letzten zwei Jahre". "Die psychosozialen Folgen der Lockdowns sind dramatisch, viele Kinder und Jugendliche haben depressive Symptome. Bis zu einem Schuljahr ist den Kindern verloren gegangen", sagte die Ministerin. Paus bezeichnete den Entwurf zum Infektionsschutzgesetz als "eine gute Vorbereitung auf den nächsten Corona-Winter".
Ebenso begrüßte der Deutsche Lehrerverband das neue Infektionsschutzgesetz, jedoch kritisiert der Lehrerverband eine Regelungslücke an Grundschulen. „Wir begrüßen es, dass die Länder im Bedarfsfall – nämlich, um den Präsenzbetrieb bei einer heftigen Infektionswelle aufrecht erhalten zu können – eine Maskenpflicht an weiterführenden Schulen anordnen können“, sagte der Präsident des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
„Warum im gleichen Fall, also zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs, eine Maskenpflicht an Grundschulen nicht angeordnet werden kann, ist allerdings absolut nicht nachvollziehbar“, fügte er hinzu. Bei Grundschulen werde offensichtlich eher eine Schulschließung oder Unterrichtsausfall in Kauf genommen, sagte Meidinger. Das sei nicht nachvollziehbar.
„Da die Neufassung erst ab Oktober gilt, gibt es überdies eine Regelungslücke, falls bereits nach Schulbeginn im September die Infektionen durch die Decke gehen sollten“, kritisierte Meidinger.