Warnung vor Wucherpreisen: Hausärzte fordern Festpreise für OP -und FFP2-Masken
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Nach den Beschlüssen von Bund und Ländern am Dienstag im Kampf gegen die Coronapandemie hat der Deutsche Hausärzteverband (DHÄV) am Donnerstag vor Wucherpreisen für medizinische Masken im Onlinehandel gewarnt.
Es solle ein fairer Preis für die Masken sichergestellt werden, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). So müsse es verhindert werden, dass es wie beim ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr bei Schutzmasken, Desinfektionsmitteln und Toilettenpapier zu Wucherpreisen komme. „Hierzu könnte beispielsweise ein Festpreis festgelegt werden, der nicht überschritten werden darf“, sagte Weigeldt.
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer hatten am Dienstag eine Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken im Einzelhandel und öffentlichem Nahverkehr beschlossen. Dabei können dieses OP-Masken sein, FFP-2-Masken oder auch KN95-Masken, die einen vergleichbaren Standard bieten.
Weigeldt begrüßte diesen Beschluss: „Wenn man sich für eine Maskenpflicht entscheidet, dann muss man es auch richtig machen“, sagte er. Die OP- und FFP-2-Masken könnten eine deutlich höhere Schutzwirkung bieten als Alltagsmasken, sagte der Verbandsvorsitzende der Hausärzte. Voraussetzung sei allerdings, dass es sich um zertifizierte Produkte handle und diese richtig verwendet würden.
Eine FFP2-Maske kostet zurzeit um die 6 Euro, dieses ist für Hartz-IV-Empfänger, sowie sozial schwache kaum noch finanzierbar. Im Hartz-IV-Regelsatz sind im Gesundsheitstkosten von 17,02 Euro pro Monat vorgesehen unter dem die FFP2-Masken fallen.
Kritik kam bereits vom VdK Sachsen: Horst Wehner, der VdK-Landesverbandsvorsitzender teilte mit: „Im Regelsatz der Grundsicherung sind genau 17,02 Euro für Gesundheit und Hygiene vorgesehen. Im Handel kosten FFP2-Masken oft zwischen vier und sechs Euro. In der Anwendung sollte man diese nicht länger als einen Tag tragen. Dadurch kann es bei einer FFP2-Masken-Pflicht im Supermarkt dazu kommen, dass Betroffene nicht mehr einkaufen können. Wenn die Politik den vom VdK geforderten Aufschlag von 100 Euro für Bezieher von Grundsicherung ablehnt, können dann nicht solche Beschlüsse gefasst werden.“
Merkel sagte gestern vor Journalisten in Berlin, auf die Kritik, die Regelung würde Einkommensschwache zurücklassen, die Bundesregierung habe 34 Millionen Menschen, dabei vor allem über 60-Jährigen, die besonders gut schützenden FFP2-Masken für den Winter zu Verfügung gestellt. Vorgesehen sei dabei ein Eigenanteil von zwei Euro für je sechs Masken.
Bisher sei eine finanzielle Unterstützung für Bedürftige zur Anschaffung von FFP2-Masken für die Bundesregierung kein Thema. Sollten die Einschränkungen jedoch noch lange anhalten, müsse man „natürlich auch darüber nachdenken, ob wir an der Stelle nochmal helfen müssen“, sagte die Kanzlerin.
Noch sei das aber nicht diskutiert worden. „Wenn das jetzt über Wochen geht mit der Medizinische-Masken-Pflicht wird das sicherlich ein Thema auch der Diskussion bleiben“, betonte Merkel.
Autor: md / © EU-Schwerbehinderung