Aufhebung der Impf-Priorisierung ab 7. Juni
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Die Aufhebung der Impf-Priorisierung stellt die aktuelle Impfkampagne vor einige organisatorische Herausforderungen. Während in den vergangenen Wochen erste Impferfolge erzielt wurden, bedarf es auch nach der Aufhebung der Priorisierung einer klaren Strategie zum weiteren Vorgehen in der Impfkampagne, damit der bisher erzielte Impffortschritt in den Sommermonaten ausgebaut werden kann, erklärt Kordula Schulz-Asche (Grünen), Berichterstatterin für Infektionsschutz.
Weiter teilt Schulz-Asche mit:
Es bleibt wichtig, dass diejenigen, die bisher im Rahmen der ersten drei Priorisierungsgruppen - also vor allem besonders vulnerable und chronisch kranke Menschen - geimpft wurden, auch weiterhin ein Impfangebot erhalten. Dazu müssen sie direkt durch ärztliches Personal kontaktiert werden und ein Impfangebot ausgesprochen bekommen.
Denkbar wäre dabei die Einführung einer Sonderprämie für die niedergelassene Ärzteschaft, die einen Mehraufwand durch die direkte Kontaktierung ihrer Patientinnen und Patienten aus den Priorisierungsgruppen 1-3 honoriert. Das ist insbesondere relevant, da eine mangelnde Datenerhebung hierzulande keine Auswertung zulässt, inwieweit Personen aus den ersten Priorisierungsgruppen tatsächlich schon einen Impfschutz erhalten haben.
Nach erster Einbindung der Fach- und Betriebsärzte muss dies weiterhin forciert werden. So ist es denkbar, dass weitere Facharztgruppen in die Impfkampagne eingebunden werden. Auch müssen Anstrengungen unternommen werden, lokale Impfangebote für Menschen mit besonders erhöhtem Ansteckungsrisiko zu schaffen. An dieser Stelle ist auch nochmal zu betonen, dass insbesondere Jugendliche mit chronischen Erkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19 Verlauf haben, prioritär geimpft werden müssen. Entsprechend müssen Kinder- und Jugendärzte in die Ansprache und die Impfkampagne eingebunden werden, damit diese Zielgruppe effektiv erreicht werden kann.
Die von der Bundesregierung geplante Aufhebung der Impfpriorisierung ist aus der Sicht des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, ein "folgerichtiger Schritt". Müller sagte im ZDF, mit der Priorisierung sei vielen Älteren, Vorerkrankten und Berufsgruppen geholfen worden. Angesichts der der deutlich steigenden Impfstofflieferungen sei es jetzt im Juni richtig, auch, auch jenseits der Impfpriorisierung allen eine Chance zu geben. "Wir wissen: Die Termine sind abhängig von den Impfstofflieferungen und das geht auch alles nicht sofort", sagte Müller. Auch mit Hinblick auf Studierende könne man aber nicht länger sagen: "Jüngere bekommen nicht einmal eine Chance auf einen Termin."
Autor: kk / © EU-Schwerbehinderung