Impfdurchbrüche in Pflegeheimen steigen - wie gut sind Heime für den Herbst gerüstet?
- Lesezeit: 3 Minuten
In einer Alteneinrichtung in Norderstedt (Schleswig-Holstein) haben sich zahlreiche Bewohner/innen, sowie Beschäftigte mit dem Coronavirus angesteckt. Dies ist kein Einzelfall, so gibt es seit Tagen immer mehr Meldungen über Corona-Infektionen in Pflegeheimen und Impfdurchbrüche. In Deutschland fühlen sich die Senioren- und Pflegeheime dennoch gut für den Herbst und Winter gewappnet.
Der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, sagte gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) (Mittwochsausgabe): „Die Hygiene- und Schutzkonzepte stehen; die darin enthaltenen Regeln werden ebenso eingehalten wie die Masken- und Dokumentationspflicht. Dieses System funktioniert im Allgemeinen sehr gut.“
Der Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen (BKSB) fordert eine Impfpflicht für Menschen in Senioren- und Pflegeheimen. Bewohner sollten nur bei einem Impfschutz aufgenommen und Besucher nur bei Impfschutz zugelassen werden dürfen, sagte Verbandschef Alexander Schraml gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) (Mittwochsausgabe). Zudem sollte es Ausnahmen nur für Menschen geben, bei denen es medizinische Bedenken für eine Impfung gibt.
Bei einem wiederholtem Verstoß gegen coronabedingte Regelungen müsse ein Hausverbot für Besucher zulässig sein, sagte der BKSB-Vorsitzende. Außerdem machte sich Schraml stark für die dauerhafte Erstattung von Mehraufwendungen für Einrichtungen, etwa der Kosten von Besuchsdiensten oder gesteigertem Materialaufwand. "Das Thema kann nicht der Selbstverwaltung überlassen werden, da sich die Kostenträger beharrlich weigern, diese Kosten im Pflegesatz zu berücksichtigen."
Zudem hatte sich der bpa-Präsident Meurer gegen ein Auslaufen der epidemischen Lage am 25. November ausgesprochen, dass der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Montag bei einer Corona-Beratung mit dem Gesundheitsminister der Länder ins Spiel gebracht hatte. (wir berichteten) „In manchen Landkreisen liegen die Inzidenzen bei den über 80-Jährigen bereits wieder zwischen 100 und 250. Angesichts dieser Situation fordern wir zum Schutz dieser besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppe eine Verlängerung der entsprechenden Regelungen – alles andere halten wir für unverantwortlich.“
Autor: md / © EU-Schwerbehinderung