CDU-Klimaexperte Jung: Bundesregierung muss beim Petersberger Klimadialog am Dienstag nachlegen
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Der CDU-Klimaexperte und stellvertretende Parteivorsitzende Andreas Jung hat die Bundesregierung aufgefordert, zum Abschluss des Petersberger Klimadialogs an diesem Dienstag in Berlin verlässliche und konkrete Zusagen für mehr Klimaschutz zu machen. „Reden und Handeln der Bundesregierung passen beim Klimaschutz nicht zusammen“, sagte Jung dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Dienstag).
Die Ampel setze bei der Energiesicherheit derzeit einseitig auf Kohlekraft und lasse klimaschonende Alternativen links liegen. „Das bedeutet im Ergebnis: Mehr CO2-Ausstoß statt der erforderlichen Reduktion“, beklagte Jung. Die Bundesregierung müsse jetzt deutlich machen: „Das Sofortprogramm Klimaschutz kommt kurzfristig und wird die Einhaltung der Klimaziele sicherstellen.“
Ferner müsse sie dafür eintreten, dass die Zusagen zur Klimafinanzierung für die Ärmsten und Verletzlichsten auch umgesetzt werden. Er hoffe, dass Deutschland am Dienstag mehr Substanz beim Petersberger Klimadialog im Kampf gegen den Klimawandel zeige als zum Auftakt am Montag, sagte Jung.
Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigte sich enttäuscht vom Auftakt der Konferenz. Es sei unklar geblieben, ob sich Deutschland angemessen an der international vereinbarten 100-Milliarden-Dollar-Klimafinanzierung beteiligen werde, sagte Greenpeace-Klimaexperte Bastian Neuwirth dem RND. „Wir hatten mehr Initiative erhofft“, betonte er.
Der Kampf gegen die Klimakrise dürfe nicht hinter anderen Krisen zurückfallen. Außerdem mache Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Weg frei für weitere klimaschädliche Gasprojekte etwa im Senegal. Wenn es die Bundesregierung ernst damit meine, keine neuen fossilen Abhängigkeiten zu schaffen, müsse sie die deutsche Beteiligung an diesem Projekt stoppen. Sei das Gasfeld erst erschlossen, werde die Gasgewinnung dort über Jahrzehnte implementiert.
Autor: © RND / Redaktion