Agrarminister lobt Beschlüsse des Weltnaturschutzgipfels
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Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat die Beschlüsse des Weltnaturschutzgipfels in Montreal gegen Kritik verteidigt und sie als Rückenwind für seine eigenen Verhandlungen auf EU-Ebene bezeichnet. „Die Staatengemeinschaft rückt die Bekämpfung des Artensterbens endlich da hin, wo sie hingehört: nach oben auf die politische Agenda“, sagte Özdemir dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). „Das Signal aus Montreal ist auch für die Landwirtschaft und unsere Ernährung wichtig. Schließlich sind wir für stabile Ernten auch auf stabile Ökosysteme angewiesen.“
Özdemir betonte, die Zielvorgaben etwa zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln würden seine Verhandlungsposition in Deutschland und in der Europäischen Union stärken. „Die von der Weltnaturkonferenz vereinbarten Schutzziele bestätigen unsere Bemühungen“, sagte er dem RND. „Wir arbeiten bei uns und in Brüssel bereits daran, den Pestizideinsatz und auch Nitratüberschüsse zu verringern.“ Gerade weil Artenschutz nicht an Grenzen haltmachen dürfe, begrüße er die ehrgeizigeren Ziele.
Der Agrarminister betonte zudem, dass eine große genetische Vielfalt wichtig sei, damit sich Landwirte auf dem Acker und in der Tierhaltung auf veränderte Temperaturen und Niederschläge einstellen können. „Artenvielfalt schützen, das heißt immer auch Ernährung sichern“, sagte Özdemir dem RND.
In Montreal hatte sich die Weltgemeinschaft unter anderem dazu verpflichtet, den Einsatz gefährlicher Pestizide und Chemikalien bis 2030 zu halbieren und deutlich größere Flächen unter Naturschutz zu stellen. Umweltverbände wie Greenpeace und Nabu hatten die Beschlüsse unter anderem wegen fehlender Überprüfbarkeit als unzureichend kritisiert.
Autor: © RND / Redaktion