Tour der Armut: Corona verschärft die existenzielle Notlage vieler Menschen
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Von Düsseldorf über Duisburg und Essen bis nach Gelsenkirchen und Dortmund: Bei seiner „Tour der Armut“ entlang der A40 macht der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen heute darauf aufmerksam, dass diese nicht umsonst als Armutsäquator gilt. „Während in den nördlichen Städten und Stadtteilen die meisten Hartz-IV-Empfänger*innen und Migrant*innen leben, können sich die horrenden Mieten im Süden nur wenige Wohlhabende leisten“, erklärt der Landesvorsitzende Horst Vöge.
Begleitet wird die öffentlichkeitswirksame Aktion im Rahmen der Kampagne „Sozialer Aufschwung JETZT!“ im Vorfeld der Bundestagswahl (www.vdk.de/btw21) von der Präsidentin des VdK Deutschland, Verena Bentele. „Bei der Armutsquote gehört NRW beispielsweise schon seit Jahren zu den traurigen Spitzenreitern und stand mit 18,5 Prozent zuletzt um 2,6 Prozentpunkte schlechter da als der Länderdurchschnitt.
Zudem ist hier rund jeder Zehnte auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II angewiesen – im Ruhrgebiet sogar mindestens jeder Sechste. Durch die Corona-Pandemie hat sich die soziale Schieflage nun abermals verschärft.“
Sie und der Horst Vöge setzen sich daher unter anderem für die Wiedereinführung der Vermögensabgabe, eine Finanztransaktions- und eine Digitalsteuer ein. „Nur so können wir die finanziellen Lasten der Krise gerecht verteilen“, betont der Landesvorsitzende, der zugleich als Vizepräsident auf Bundeseben aktiv ist.
„Darüber hinaus entscheidet sich aber auch vor Ort, in den Kommunen und Kreisen, wie die Menschen leben“, ergänzt der Geschäftsführer des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen, Thomas Zander. „Daher wollen wir die Chance nutzen, uns auf den Stationen unserer Tour sowohl mit den politisch Verantwortlichen über unsere Forderungen auszutauschen, als auch mit den dortigen Bürger*innen ins Gespräch zu kommen.“
Autor: VdK NRW / © EU-Schwerbehinderung