Pflege ist mehr als ein Beruf
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Es war dieser kleine Film, mit dem sich Jens Spahn bei allen Pflegekräften bedanken wollte. Eine nette Geste, nur sind nicht alle Reaktionen so positiv auf den Filmbeitrag, spiegelt dieser doch kaum wieder, was wirklich Pflege für die Pflegekräfte oder pflegende Angehörigen bedeutet. Die Brigitte (hier nachzulesen) betitelt das so: ""Absolut realitätsfern": Video von Jens Spahn verärgert Pflegekräfte". Aber auch auf der Facebook- Seite von Jens Spahn (hier nachzulesen) sind viele negative Kommentare zu dem Video nachzulesen. Dieses kleine Video, es kommt einem vor wie ein Filmausschnitt aus einem neuen Kinobestseller. Das dabei die Kritik nicht gerade positiv ist, verwundert wenig, denn der Film vermittelt ein wenig Realitätsfremde. Wer den Tagesablauf in einer Pflegeeinrichtung kenn, weiß wie hektisch es manchmal werden kann und es nicht immer einfach ist, pflegebedürftigen Menschen die Aufmerksamkeit zu geben, die ihnen zusteht.
Auch die Pflege durch Angehörige ist nicht gerade ein leichtes Spiel. Gerade wenn die Angehörigen selber Familie haben und den Spagat zwischen Familie und Pflege leisten müssen. Wer keine eigene Familie hat und jemanden als Angehöriger pflegt, steht trotzdem zwischen Beruf, Pflege und all den anderen Verpflichtungen im Alltag. Wie strapazierfähig ist aber ein Pflegesystem das zu 75% aus pflegende Angehörige besteht und die anderen 25 % aus Pflegeeinrichtungen, die nicht selten unter Personalmangel leiden? Wenn wir dann noch bedenken, dass Deutschland vermutlich in der Zukunft zu 60% aus Mitbürger/Innen besteht, die sich im Rentenalter befinden, dann kann das für das Pflegesystem nicht gut sein.
Leider sind bis heute die Kritischen Stimmen immer noch nicht laut genug zu hören. Vielleicht gibt es jetzt viele die sagen "Unser Pflegesystem ist doch gar nicht so schlecht". Das mag sicherlich stimmen, aber "nicht schlecht" ist oftmals nicht gut genug. Gerade die pflegebedürftigen Personen haben ein Recht auf gute Pflege und Spaß in ihrem Leben. Denn gerade diese Menschen haben ihre Leistungen in unserem Land erbracht, Kinder großgezogen und mit am Wohlstand im Land gearbeitet. Das verdient Dankbarkeit und das verdient eine gute Pflege.
Pflege als Beruf ist aber leider immer noch nicht so attraktiv. Nicht nur, dass das Pflegepersonal durch die Arbeit in der Pflege nicht selten selbst an gesundheitlichen Problemen leidet, nein, auch die Bezahlung ist vielerorts eher als "suboptimal" zu bezeichnen. Arbeitsbedingungen auch nicht immer optimal und wenn dann noch der chronische Personalmangel Leistungen abverlangt, dann kann daran nur noch die Qualität leiden. Wenn dann noch über Berechnungsschlüssel ermittelt wird, wie viel Personalaufwände für eine zu pflegende Person maximal aufgebracht werden darf, dann ist oft das zwischenmenschliche zwischen Pflegekraft und pflegebedürftigen kaum noch realisierbar, obwohl dieses für beide so wichtig ist.
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