VdK-Präsidentin: „Pflegeheime drohen zum Armenhaus zu werden“
- Lesezeit: 1 Minuten
Für Pflegeheim-Bewohnerinnen und -Bewohner steigen die Zuzahlungen immer weiter an. So lagen sie zu Beginn dieses Jahres mit 2.179 Euro im Bundesdurchschnitt um 111 Euro höher als Anfang 2021, wie der Verband der Ersatzkassen (vdek) am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Es sind gegenüber zum Vorjahr alle drei Posten gestiegen, mit 81 Euro ist am stärksten die Zuzahlungen zur Pflege gestiegen. Das zeigen Daten des Verbands der Ersatzkassen (vdek).
Dazu sagt die VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Schon das dritte Jahr in Folge müssen Pflegeheimbewohner Kostensteigerungen im dreistelligen Bereich hinnehmen. So schnell können Renten und Einkommen gar nicht wachsen. Schon jetzt ist jeder dritte Heimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen. Geht das so weiter, wird das Pflegeheim zum Armenhaus, in dem nur noch Sozialhilfeempfänger leben. Die Politik – und damit meine ich Bund und Länder – muss endlich handeln und vor allem diejenigen mit wenig Vermögen und geringen Renten von Pflegeheimkosten entlasten.
Die Investitionskosten müssen unter Kontrolle gebracht werden: Das ist die Aufgabe der Länder. Die Pflegekosten müssen gesenkt werden: Das ist die Aufgabe des Bundes. Die letzte Pflegereform hat hier nichts gebracht, zumal die echten Preistreiberprojekte wie die bessere Personalausstattung und die tarifliche Entlohnung der Pflegekräfte ja noch gar nicht voll eingepreist sind bei der aktuellen Preisentwicklung. Wir brauchen endlich eine echte Entlastung der Heimbewohner.“
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung