Pflegeverband kritisiert die schleppende Anerkennung internationaler Pflegefachkräfte
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Während tausende Pflegekräfte fehlen und die einrichtungsbezogene Impfpflicht in Kürze für weitere Personalengpässe sorgen wird, läuft die Zuwanderung von Pflegekräften aus dem Ausland nach Bayern weiterhin zu schleppend.
"Die beiden Ministerien schieben die Verantwortung für die schleppende Anerkennung internationaler Pflegekräfte hin und her", kritisiert der bayerische bpa-Landesvorsitzende Kai A. Kasri. "Wenn nicht jetzt, wann dann? Zuwanderung ist die Lösung. Darum müssen sich die Minister gemeinsam kümmern."
Pflegeeinrichtungen aus Bayern bemängeln schon seit Längerem, dass die Anerkennung internationaler Abschlüsse in Bayern zu lange dauere. Angeworbene Kräfte aus dem Ausland, die dringend zur Versorgung von Pflegebedürftigen in Bayern gebraucht würden, könnten deshalb nicht eingesetzt werden. Die Pandemie setze die Pflegeeinrichtungen derzeit weiter unter Druck und erhöhe durch Krankheitsausfälle auch den Personalbedarf. "Wir hören von unseren Mitgliedsunternehmen jedoch, dass internationale Pflegekräfte inzwischen einen Bogen um Bayern machen und in andere Bundesländer gehen. Die Landesregierung darf nicht weiter zuschauen, wenn sich nachgeordnete Behörden gegenseitig die Verantwortung geben."
Der Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle München, Joachim Görtz, regt einen runden Tisch aller zuständigen Behörden, der beiden Ministerien und der Verbände in der Pflege an. "Die Gewinnung internationaler Pflegekräfte ist ein wichtiger Baustein für die Fachkräftesicherung, der ohne ersichtlichen Grund sträflich vernachlässigt wird. Wir haben in Bayern vergleichsweise überlange Anerkennungsverfahren, die zunehmend die Arbeit der Pflegeeinrichtungen erschweren. Alle haben das Problem erkannt: Die Unternehmen müssen von unnötiger Bürokratie und zu langen Bearbeitungszeiten befreit werden. Eine schnelle Lösung kann nur gemeinsam gelingen."
Autor: bpa / © EU-Schwerbehinderung