Pflegeverband kritisiert Kriechtempo bei Assistenzausbildung in der Pflege
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Weil in stationären Pflegeeinrichtungen künftig ein neues Personalbemessungssystem greift, muss in kurzer Zeit eine große Zahl zusätzlicher Assistenzkräfte ausgebildet werden. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) kritisiert, dass der Freistaat Sachsen Pläne für die Einführung einer einjährigen Assistenzausbildung blockiert.
"Der Personalmangel in der Pflege sorgt längst dafür, dass Pflegebedürftige und ihre Familien keine ambulante Versorgung, keine Tagespflege oder keinen Heimplatz finden", sagt der sächsische bpa-Landesvorsitzende Igor Ratzenberger. "Die Pflegebedürftigen und deren Angehörige benötigen dringend mehr Menschen in der Pflege - und zwar am besten gestern."
In vielen anderen Bundesländern werden die dringend benötigten Assistenzkräfte deshalb in einjährigen Ausbildungen zu staatlich anerkannten Pflegehelfern in Pflegeheimen, Tagespflegen und ambulanten Diensten qualifiziert. In Sachsen soll es nur eine zweijährige Ausbildung geben.
"Die Bundesregierung und die Wissenschaft haben das neue Personalbemessungssystem zum Wohle der Pflegebedürftigen entwickelt und andere Länder wie Bayern tun längst alles, um möglichst viele Assistenzkräfte zu gewinnen", so Ratzenberger.
Der Verband hatte sich im Landespflegeausschuss dafür stark gemacht, dass diese Ausbildung zumindest möglichst vielen Menschen offenstehen soll und wirbt auf mehreren Informationsveranstaltungen um zusätzliche Ausbildungsplätze.