Verbände kritisieren unzureichende Absicherung von Pflegeschulen
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Die Fachverbände DEVAP und VKAD kritisieren das bestehende Finanzierungssystem von Pflegeschulen. Schulen wird monatlich pro Schüler:in ein fester Betrag aus dem länderspezifischen Ausbildungsfonds erstattet. Brechen jedoch überdurchschnittlich viele Auszubildende die Ausbildung ab, wie dies zuletzt in Nordrhein-Westfalen mit 46 % bestätigt wurde, können Fixkosten, insbesondere die Ausgaben für Lehrpersonal, nicht mehr verlässlich refinanziert werden. Dies schadet vor allem kleinen Pflegeschulen, die häufig keine oder nur geringe Rücklagen haben, wie es in der Pressemitteilung des DEVAP heißt.
„Pflegeschulen brauchen eine verlässliche Kursfinanzierung über die gesamte Ausbildungsdauer von drei Jahren, anstelle der monatlichen Pro-Kopf-Finanzierung pro Schüler:in. Eine stabile pädagogische Qualität kann – auch angesichts des akuten Mangels an Lehrpersonal – nur so sichergestellt werden.
Wir fordern die zuständigen Bundesministerien auf, die Ausbildungsfinanzierungsverordnung entsprechend zu ändern. Für bundesweit gleichwertige Ausbildungschancen sollten die stark variierenden Pauschalen in den einzelnen Bundesländern zudem angeglichen werden“, betont Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. Abbruchquoten verringern: Schulsozialarbeit muss aus Ausbildungsfond bezahlt werden Um den Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen, setzen die Verbände auf eine gezielte Stärkung der Schulsozialarbeit.
Die Vorsitzende des VKAD, Barbara Dietrich-Schleicher, erklärt: „Schulsozialarbeiter:innen unterstützen Auszubildende nicht nur beim Spracherwerb oder in schwierigen Lebenssituationen, sondern vermitteln auch wichtige Kompetenzen, die sich später im Beruf auszahlen. Die Schulsozialarbeit muss daher auf Pflegeschulen ausgeweitet und über den Ausbildungsfonds refinanziert werden. Lehrer:innen an Pflegeschulen können Maßnahmen sozialer Arbeit auf Dauer nicht nebenher leisten.“