Pflege: Die Angehörigen leiden am meisten
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Das neue Pflegestärkungsgesetz soll die pflegenden Angehörigen entlasten. Doch wenn man bedenkt das die Angehörigen immer mehr leisten müssen und kaum Unterstützung bekommen ist das Fair?
Die Professionelle Pflege ist zwar eine Entlastung, aber Sie ist nur für einen Gewissenzeitraum. Laut einer Studie fallen für pflegende Angehörige circa 63 Stunden Arbeit in der Woche an. Außerdem kommen noch ungefähr 360 Euro Kosten hinzu die einem keiner erstattet.
Wenn jemand pflegt gibt er sein Leben auf. Neben dem eigenen täglichen Leben muss als Pflegender Angehöriger, sich nicht nur um die Pflege gekümmert werden. Sondern auch noch die Arzttermine, die Steuererklärung, der Frisör, Fahren oder Cheffeuer spielen, Bankangelegenheiten und natürlich auch noch der Haushalt wie putzen, waschen und kochen. Als Angehöriger wird man aus dem Leben gerissen und gibt sich ein Stück selber auf.
Man stellt sich zurück und seine Bedürfnisse. Für einiges bekommt der Pflegebedürftige Geld, das er dem Angehörigen geben kann, doch für nicht alles.
Für Arbeitende gibt es bis zu zehn Tage im Jahr den Lohn ersetzt, wenn Sie sich akut kümmern müssen (Mehr dazu auch in Tipps und Tricks). Dieses klingt erst einmal wunderbar. Doch das Problem ist es wird ein Attest vom Arzt benötigt und der Vorgang muss unmittelbar bei den Kassen beantragt werden. Hinzu kommt das sich um den Angehörigen gekümmert wird, der jetzt ihre Hilfe braucht und man eigentlich nicht den Kopf hat für das Nötige Attest. So ist es oft, dass sich die Angehörigen krankmelden, da Sie keine Kraft haben um das Attest zu besorgen.
Für die Tages- und Nachtpflege soll es mehr Geld geben, wenn der Pflegebedürftige nur tagsüber oder nachts in einer Einrichtung geht. Es sollen jetzt bis zu acht statt vier Wochen Kurzzeitpflege beansprucht werden können.
In der Praxis ist dieses ein Problem, denn die Tagespflegeplätze sind zwar vorhanden, doch bei der Nachtpflege findet man kaum einen Platz. Dieses ist auch bei der Kurzzeitpflege, denn viele Pflegeheime können Kurzfristig kaum jemand aufnehmen, nur wenn ein Platz frei ist und das ist eher selten. Auch wollen viele Pflegeheime lieber jemanden der länger bleibt und wenn man mal ein Angehöriger in den Urlaub möchte, ist es Glück, wenn Überhaupt ein Pflegeplatz kurzfristig gefunden wird.
Es muss sich noch einiges ändern im Pflege-System. Die Menschen die betroffen sind werden nicht gehört.
Woher soll ein Politiker oder Bürgermeister wissen was fehlt, wenn er nicht selbst betroffen ist. Es müssten die Angehörigen gehört werden und Sie müssten sagen können was ihnen fehlt und Sie belastet.