Ex-Minister und Leutheusser-Schnarrenberger fordern von Generalbundesanwalt Haftbefehle gegen russische Kommando-Ebene
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Der frühere Innenminister Gerhart Baum und die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (beide FDP) haben den Generalbundesanwalt aufgefordert, mit Haftbefehlen gegen die Kommando-Ebene der russischen Armee vorzugehen - ähnlich wie der Internationale Strafgerichtshof gegen Kremlchef Wladimir Putin vorgeht.
„Wir Deutschen sollten jetzt auch unsere Möglichkeiten nutzen. Als Ziel für Haftbefehle kommt jetzt die Kommandoebene in Betracht, also beispielsweise die Söldnerführer oder einzelne Kommandanten, denen bewusste Angriffe auf die Zivilbevölkerung zur Last gelegt werden können“, schreiben Baum und Leutheusser-Schnarrenberger in einer Erklärung, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
Sie betonen darin die Bedeutung des Vorgehens des Haager Tribunals: „Mit der Entscheidung, gegen Putin einen Haftbefehl zu erlassen, hat der ISTG seine Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, heißt es. Er habe eine historische Entscheidung getroffen.
Die beiden früheren FDP-Minister sehen das Vorgehen des Internationalen Strafgerichtshofs, an dessen Urteile weltweit 120 Staaten gebunden sind, als wirksam an. „Unser Wunsch ist es nun, dass auch das nationale Völkerstrafrecht zur Geltung gebracht wird“, schreiben Baum und Leutheusser-Schnarrenberger. Es sei 2002 gleichzeitig mit dem Statut für den Internationalen Strafgerichtshof vom Bundestag verabschiedet worden.
Auch die Voraussetzungen für Haftbefehle sind aus Sicht von Baum und Leutheusser-Schnarrenberger gegeben: „Wir erinnern daran, dass wir bereits wenige Wochen nach Kriegsbeginn, eine mit Fakten unterlegte Strafanzeige wegen russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine beim Generalbundesanwalt eingereicht hatten.“ Der Generalbundesanwalt habe in den letzten Monaten intensiv ermittelt.