Arbeitgeberpräsident will, dass Zeitarbeitsfirmen im Ausland Mitarbeiter akquirieren können
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Der Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, hat sich dafür ausgesprochen, dass Zeitarbeitsfirmen im Ausland Fachkräfte für Deutschland anwerben sollten und auf die Chancen von Künstlicher Intelligenz verwiesen. „Wir stehen uns oftmals selbst im Weg“, sagte Dulger dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mit Blick auf die offenen Stellen im Land. „Es gibt gute Ansätze, aber beispielsweise mit Blick auf eine gesteuerte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt müssen wir noch schneller und besser werden“, sagte er.
„Ein Gesetz allein bringt keine qualifizierten Beschäftigten ins Land“, so der Arbeitgeberpräsident. Dafür brauche es Expertise und gute Strukturen. „Zeitarbeitsfirmen haben beides“, sagte er. „Ihnen sollten wir gestatten, im Ausland Arbeitskräfte zu akquirieren“, führte Dulger aus und nannte als Beispiel die Philippinen.
Mit Blick auf den Fachkräftemangel sei es zudem wichtig, mit der Digitalisierung voranzukommen. „Wenn unsere Behörden morgen digitalisiert wären, würden dort dringend benötigte Kapazitäten frei werden“, sagte Dulger. „Wenn wir das möglichst schnell umsetzen, könnten wir effektiver arbeiten.“ Dagegen rege sich aber Widerstand, weil manche die Sorge hätten, dass durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz Tätigkeiten wegfielen.
Dulger mahnte jedoch an, dass Tätigkeiten und Jobs nicht gleichzusetzen seien. „Fällt eine einzelne Tätigkeit weg, kann ein Mitarbeiter eine andere Tätigkeit übernehmen“, sagte der BDA-Präsident. „Wir sollten uns beim Einsatz von KI viel mehr Mühe geben, zu verstehen und zu erklären, wie wir sie richtig einsetzen und möglichst viele Vorteile daraus ziehen können“, forderte er. „Stattdessen reden wir aber über Verbote und Rationalisierung. Wir sollten KI als Co-Piloten am Arbeitsplatz begreifen.“
Aufgrund des Fachkräftemangels blickt er weiter kritisch auf die Viertagewoche. „Ich kann einer Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich nichts Erfolgsstiftendes abgewinnen“, sagte Dulger. „Immerhin haben wir aktuell in unserem Land einen erheblichen Fachkräftemangel“, so der Arbeitgeberpräsident. „Unser Ziel sollte doch sein, mehr Lust auf Arbeit zu machen.“