NRW unterstützt mit Hitzeschutzplänen für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen
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Auch wenn man es zwischen Herbstschauern und eisigen Winden aus den Augen verlieren kann. Die zunehmenden Hitzewellen im Sommer im Zuge des Klimawandels haben schon jetzt auch spürbare gesundheitliche Auswirkungen auf die Menschen in Nordrhein-Westfalen. Daher unterstützt die Landesregierung die Kommunen und die Einrichtungen des Gesundheitswesens im gesundheitsbezogenen Hitzeschutz und hat landesübergreifende Maßnahmen geschaffen, wie es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) heißt.
Im Auftrag des MAGS hat das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) gemeinsam mit relevanten Akteurinnen und Akteuren aus dem Gesundheits- und Pflegewesen Arbeitshilfen für die Erstellung von Hitzeschutzplänen entwickelt. Die Arbeitshilfen stehen in zwei Versionen für Krankenhäuser und für stationäre Pflege- und Wohneinrichtungen zur Verfügung. (hier abrufbar) Sie können von den Einrichtungen bei der Umsetzung von mehr Hitzeschutz zu Rate gezogen werden. Die Arbeitshilfen umfassen sowohl kurzfristig umsetzbare verhaltensbasierte Maßnahmen (wie Empfehlungen zu Trink- und Ernährungsverhalten, zum Monitoring von Patientinnen und Patienten bzw. Bewohnerinnen und Bewohner und der Nutzung von Innen- und Außenbereichen) sowie mittel- und langfristige verhältnisbasierte Maßnahmen (wie zum Beispiel gebäudebezogene Gestaltungsmöglichkeiten).
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärt: „Gerade für ältere und erkrankte Menschen in den Krankenhäusern und in den Pflegeeinrichtungen sind hohe Temperaturen sehr belastend. Insbesondere hier ist es daher unerlässlich, dass sie sich bestmöglich vor klimabedingten Gesundheitsrisiken schützen und auf Hitzewellen vorbereiten. Mit den Arbeitshilfen geben wir den Krankenhäusern und den Heimen eine Hilfestellung an die Hand, um genau das vor dem kommenden Sommer zu tun. Ich danke den an der Entwicklung der Hilfen beteiligten Partnern aus dem Gesundheits- und Pflegewesen für ihr Engagement.“
Die nun verfügbaren Arbeitshilfen sollen den Einrichtungen als Orientierung für ihre einrichtungsspezifischen, auf die individuellen Bedingungen vor Ort angepassten Hitzeschutzmaßnahmen dienen. Das LZG.NRW und die beteiligten Partner werden die Hilfen in der Praxis verbreiten. Auch eine Evaluation sowie stetige Weiterentwicklungen der Arbeitshilfen sind geplant.
Zum Hintergrund:
Neben dem Gesundheitsministerium und dem LZG.NRW waren Expertinnen und Experten folgender Institutionen an der Entwicklung der Arbeitshilfen beteiligt: Freie Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen, Ärztekammer Nordrhein, Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste, Caritasverband für das Bistum Essen, DRK-Landesverband Westfalen-Lippe, Hospiz- und PalliativVerband Nordrhein-Westfalen, Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Kreis Höxter, Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen, Landschaftsverband Rheinland, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Pflegekammer Nordrhein-Westfalen, Rhein-Erft-Kreis, Seniorenrat Bielefeld und Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe.
Die weiteren landesübergreifenden Maßnahmen der Landesregierung im gesundheitsbezogenen Hitzeschutz im Überblick: Die Landesregierung hat beim LZG.NRW eine Landeskoordinierungsstelle für gesundheitsbezogenen Hitzeschutz eingerichtet, die unter anderem die Kommunen zum Themenfeld Hitze und Gesundheit und zur Hitzeaktionsplanung berät und begleitet. Darüber hinaus führt das LZG.NRW auch weiterhin für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema Hitze und Gesundheit, auch in Kooperation mit weiteren Akteurinnen und Akteuren wie der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, durch.
Zudem hat das Gesundheitsministerium ein behörden- und organisationsübergreifendes zentrales Netzwerk für den gesundheitsbezogenen Hitzeschutz auf Landesebene mit den maßgeblichen Akteurinnen und Akteuren von Behörden, Verbänden und Organisationen des Gesundheits- und Pflegewesens eingerichtet. Das zentrale Netzwerk tauscht sich fachübergreifend aus und plant übergeordnete Maßnahmen.