Scholz entzündet Chanukka-Licht: Symbol der Hoffnung am Brandenburger Tor
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Der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnete heute am Donnerstag, dem 7. Dezember 2023 das Lichterfest mit der Entzündung der ersten Kerze an dem zehn Meter hohen Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor. In seiner Rede zuvor betonte der Berliner Bürgermeister Kai Wegner die Bedeutung des Festes. An der Zeremonie nahmen auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner (CDU), der israelische Botschafter in Deutschland Ron Prosor sowie die Familie des von Hamas-Terroristen entführten Israelis Itai Svirsky teil. Das Lichterfest erstreckt sich über acht Tage und endet dieses Jahr am 15. Dezember. Jeden Tag wird ein weiteres Licht auf dem Chanukkia, dem speziellen Leuchter, entzündet. Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem nach einem Aufstand gegen die Griechen im Jahr 164 vor Christus und an das "Lichtwunder" eines acht Tage brennenden Leuchters.
In seiner Rede betonte Scholz die Bedeutung des Chanukkafestes und die Hoffnung und Zuversicht, die es symbolisiert. Er äußerte seine tiefe Besorgnis über den Terrorangriff der Hamas auf Israel und betonte die Notwendigkeit, diesem Terror entgegenzutreten.
"Unser tiefes Mitgefühl gilt allen, die am 7. Oktober und in der Zeit danach Freunde und Familienangehörige verloren haben. Wir trauern mit ihnen um die Opfer, und unsere Gedanken sind bei denen, die um ihre Liebsten bangen. Weit mehr als 100 Personen sind als Geiseln immer noch in der Gewalt der Terroristen. Auch sie müssen unverzüglich freigelassen werden. Wir arbeiten weiter mit ganzer Kraft und auf allen diplomatischen Kanälen daran, dass das bald möglich wird," betonte Scholz.
Scholz forderte ein entschiedenes Vorgehen gegen Antisemitismus und Terrorpropaganda und unterstrich die Bedeutung von Solidarität. Er lobte die Unterstützung der Bürger für die jüdische Gemeinschaft und betonte die Bedeutung der Solidarität.
"Zugleich schützen wir die jüdischen Gemeinden hier in Deutschland. Dass dies nach den Terrorangriffen der Hamas und den Reaktionen darauf nötig ist, ist traurig und erschreckend zugleich. Wir nehmen es nicht hin, wenn jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger Angst haben müssen, offen ihre Religion, ihre Kultur, ihren Alltag zu leben, wenn sie ihr grundlegendes Recht wahrnehmen, sichtbar zu sein, ein Recht, das alle Menschen in unserer Gesellschaft haben, ohne Unterschied," sagte Scholz.
In seiner Rede betonte Olaf Scholz, dass Polizei und Justiz konsequent gegen Antisemitismus, Terrorpropaganda und Menschenfeindlichkeit vorgehen. Er betonte jedoch, dass dies allein nicht ausreicht. Scholz lobte die Bürgerinnen und Bürger, die die jüdische Gemeinschaft mit Worten und Taten unterstützen. In diesen Tagen sei es besonders wichtig, Mitgefühl und Solidarität mit jüdischen Nachbarn, Freunden und Kollegen zu zeigen, um den Worten "Nie wieder" Kraft zu verleihen.
Scholz unterstrich seine Anwesenheit an diesem Ort, dem Brandenburger Tor, und begrüßte Rabbi Teichtal. Der Chanukkaleuchter, der vor dem Brandenburger Tor steht, symbolisiert für ihn Hoffnung, Zuversicht und die untrennbare Zugehörigkeit der jüdischen Gemeinschaft zum Land. Er schloss seine Rede mit den Worten: "Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden sowie allen jüdischen Gemeinden in Deutschland und weltweit ein frohes und kraftspendendes Chanukkafest. Chanukka sameach!"