Faeser kündigt verstärkte Maßnahmen gegen organisierte Kriminalität und Drogenmafia an
- Lesezeit: 3 Minuten
Nach der Warnung des scheidenden Interpol-Chefs Jürgen Stock vor der Zunahme organisierter Kriminalität auch in Deutschland hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine verstärkte grenzüberschreitende Kooperation der Sicherheitsbehörden und eine „harte Gangart“ gegen die Drogenmafia angekündigt. „Die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität ist ein herausragend wichtiges Thema für die innere Sicherheit – und hat deshalb besonders hohe Priorität“, sagte Faeser dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wir sorgen weiter für einen höchstmöglichen Ermittlungsdruck“, betonte die Innenministerin und fügte hinzu: „Wir müssen dabei eng mit unseren internationalen Partnern zusammenarbeiten.“
Faeser betonte, dass sie gerade mit mehreren südamerikanischen Staaten vereinbart habe, gegen Hintermänner der Drogenbanden gemeinsam vorzugehen. Ziel sei es auch, Finanzstrukturen aufzudecken, so die Ministerin. Mit den europäischen Partnern berate man zudem, wie man die Maßnahmen gegen organisierte Kriminalität „bestmöglich bündeln“ könne, um Häfen sicherer zu machen und Korruption effektiv zu bekämpfen.
„Die harte Gangart der Sicherheitsbehörden hat Erfolg“, sagte Faeser zudem mit Blick auf die Zahl der Ermittlungsverfahren im Bereich der Organisierten Kriminalität. Sie habe im Jahr 2023 bei 642 Fällen gelegen, so Faeser.
Der scheidende Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock hatte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (DPA) vor einer Destabilisierung auch von Industrieländern durch „die transnationale organisierte Kriminalität“ gewarnt, deren Haupteinnahmequelle der Drogenhandel auch in Deutschland sei.
Ein Hauptproblem sei dabei die Korruption in den europäischen Häfen, so Stock: „Der Zustrom von Drogen lässt sich also nur dadurch erklären, dass die Hafenbehörden und die dort arbeitenden Menschen offensichtlich korrumpiert werden“, sagte er der DPA. Zudem warnt er vor der Zunahme von Revierkämpfen der Drogenverkäufer-Banden in Deutschland.