VdK NRW macht sich für Gesamtkonzept zur Armutsbekämpfung stark
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Anlässlich der veröffentlichten Daten des Statistischen Landesamts zur Armutsgefährdung sowie atypischen Beschäftigungsverhältnissen warnt der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen davor, die zukünftigen Folgen der Corona-Pandemie zu unterschätzen. „Auch wenn sich beide Zahlen im Vergleich zum Vorjahr nur leicht verändert haben, rechnen Schuldnerberatungen spätestens ab Herbst mit einer Welle von Privatinsolvenzen“, erläutert der Vorsitzende Horst Vöge. „Damit durch die Krise nicht noch mehr Menschen in Existenznot geraten, fordern wir dringend ein Gesamtkonzept bei der Armutsbekämpfung – von der Kindheit bis zum Alter.“ (wir berichteten)
Dazu gehören aus Sicht des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen sowohl faire Bildungschancen als auch eine neu ausgerichtete Arbeitsmarktpolitik. „Laut IT.NRW kommen gerade Alleinerziehende mit ihrem Geld kaum über die Runden“, macht der Vorsitzende deutlich. „Darüber hinaus geht hierzulande rund ein Drittel aller erwerbstätigen Frauen einer Teilzeit-, geringfügigen oder befristeten Beschäftigung nach“, so Vöge. „Mit 1,17 Millionen ist ihre Zahl mehr als doppelt so hoch wie bei den Männern.“
Der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen setzt sich infolgedessen unter anderem für die Eindämmung von Minijobs, Zeit- und Leiharbeit ein. „Wir brauchen gute Löhne, um gute Renten erwirtschaften zu können“, betont Horst Vöge, der als Vizepräsident des VdK Deutschland auch auf Bundesebene aktiv ist. „Zudem muss die Politik die gesetzlichen Anforderungen senken, damit Tarifverträge einfacher für allgemeinverbindlich erklärt werden können. Das gilt insbesondere für die Beschäftigten im Einzelhandel und in der Pflege, die nicht nur in Zeiten von Corona systemrelevant sind!“
Autor: VdK NRW / © EU-Schwerbehinderung