Aktienrente – keine gute Idee
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Wicher kritisiert den avisierten Renten-Systemwechsel scharf: „Wir brauchen dringend ein solides Finanzierungsmodell, um die Rente in der Zukunft für alle verlässlich sicher zu machen. Die Aktienrente kann aber nicht Teile der Gesetzlichen Rentenversicherung ersetzen. Sie dient keineswegs dazu, die gesetzliche Rente zu stärken, sondern ist offenbar vor allem für die private Rentenversicherung attraktiv. Das bedeutet, dass sich die Gräben zwischen denjenigen, die sich das leisten können und denen, die nur ganz wenig im Alter haben, deutlich vertieft“.
Zudem werfe der Vorstoß die Frage auf, in welche Unternehmen investiert werden sollte: „Auf dem Aktienmarkt zählt nur die Rendite. Um Gewinne zu erzielen wird sich der Staat auch mit Kriegswaffenproduzenten und Hedgefonds gemein machen müssen. Hier muss auch die moralische Frage gestellt werden!
Weiterhin sieht der Hamburger SoVD Landeschef den Vorstoß, das Dreisäulen-Systems zu erweitern und den Einstieg in Aktien-Modelle anzubieten, als Ohrfeige für diejenigen, die zu wenig verdienen, um Geld dafür zur Seite legen zu können: „In Hamburg liegen die Einkommen von 69 Prozent der Steuerpflichtigen unterhalb des Durchschnitts von 47.700 Euro im Jahr. Wie soll da zusätzliche, private Vorsorge möglich sein?“ Auch von einer staatlichen Förderung für die Betroffenen, hält Wicher nur wenig: „Staat und Kapitalmarkt wären durch die Aktienrente deutlich enger miteinander verwoben, das schafft Abhängigkeiten. In meinen Augen ist die Aktienrente keine gute Idee.“
Autor: md / © EU-Schwerbehinderung