Die Charité in Berlin will Pfleger aus Albanien und Mexiko
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Der Bedarf an Pflegekräften wird immer größer, die Charité möchte nach positiven Erfahrungen Pflegekräfte aus dem Ausland holen. Dazu sollen aus Albanien und Mexiko zukünftig pro Jahr 60 neue Pfleger und Krankenschwestern kommen, wie Judith Heepe die Pflegedirektorin sagte.
Die neuen Kollegen werden bewusst in Ländern angeworben in denen es keinen Pfleger Mangel gibt. Bisher wurde 70 ausländische Fachkräfte engagiert.
Bereist 2016 hat die Charité im Ausland Verstärkung gesucht. Denn die Gewerkschaft Verdi hatte die Charité mit einem Tarifvertrag zur Einstellung zusätzlicher Pflege gedrängt. Heepe sagte: „Ganz sicher war die Anpassung des Personals an den Bedarf und weniger ans Budget nochmal treibende Kraft dahinter, dass wir in die Akquise gegangen sind". So treibt das Thema in vielen Kliniken schon länger herum. Fast alle haben Probleme die freien Stellen zu besetzen.
In Berlin kommen auf 100 offene Stellen 81 arbeitslose Pfleger, der Bundesschnitt ist noch schlimmer. Berlin ist 3 000 Pflegestellen von „gesunden Krankenhäusern“ entfernt, laut Verdi. Die Charité ist bemüht den Nachwuchs zu stärken, wie etwa mit einem Pflege-Studiengang ab 2020 und will mehr für die Bestandsbeschäftigten tun, doch der akute Bedarf lässt sich nicht aus eigener Kraft decken.
Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte vor kurzem vorgeschlagen Pflegekräfte aus dem Ausland zu holen um die Personaluntergrenzen in der Pflege zu gewährleisten, dies war keine Option. „Wichtig war mir, dass wir mit einem Land den Prozess gestalten, das nicht selber unter einem Pfleger-Mangel leidet", sagte Heepe. Die Kosten für die Vermittlung und die sprachliche und fachliche Vorbereitung ist im Schnitt für 18 Monate 8 000 bis 9 000 Euro pro Person.
Laut der Dekra sollen 1 500 Fachkräfte 2018 aus dem Ausland geholt werden. Auch ist der Aufwand für jeden einzelnen Fall riesig und ein Administration „Dschungel“. Über viele Formulare und Ämtern führt der Weg zur Anerkennung der beruflichen Qualifikationen. Dieses ist ein monatelanger Prozess. Dazu muss das Visum und weiterführende Sprachkurse organisiert werden. Heepe erzählte: Das es für manche albanischen Krankenschwestern am Anfang Probleme gab alleine in einer Wohnung zu übernachten. Denn Sie hatten Angst gehabt und dann am Ende zu fünft in einem Bett geschlafen.
Zudem laufen in der ersten Zeit die neuen Pfleger bei den Kollegen mit. "Sonst wäre das ein Schock gewesen", sagt Qoshja, der aus der nordalbanischen Stadt Shkodra stammt. Außerdem sagt: „Die Krankenhäuser in Albanien sind nicht nach wirtschaftlichen Aspekten ausgerichtet". Sie seien sehr modern.
Dagegen hat die Charité einen harten Sparkurs hinter sich und die Personaldecke ist sehr dünn. Außerdem steigen seit Jahren die Zahl der Patienten und Operationen immer weiter an um schwarze Zahlen zu schreiben. Für die Kollegen hat man vorgesorgt mit Infos über Land und Leute und Fotos über die künftigen Kollegen. Zudem kamen von den allermeisten Patienten positive Rückmeldungen zur herzlichen Art der Neuen. Quelle: dpa
Quelle: aerztezeitung.de
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