Die Korruption in der Ambulante Intensivpflege
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In der Ambulanten Intensivpflege macht sich schlechte Pflege bezahlbar. Umso schlechter es den Patienten geht, umso mehr verdienen die Betreiber ambulanter Intensivpflege WGs. Denn die Kassen bezahlen nur für Patienten, die künstlich beatmet werden.
Dabei geht es um fünfstellige Summen, die der Betreiber pro Monat für einen Patienten bekommt. Der Pflegebetrug in Deutschland hat mehrere Gesichter. Die schwerkranken Patienten werden von ungelernten Pflegekräften gepflegt, die oft nicht die Deutsche Sprache beherrschen.
Die Kassen bezahlen nur für Patienten die über eine Trachealkanüle künstlich beatmet werden bis zu 30 000 Euro im Monat an die Ambulanten Betreiber der WGs. Ist die Trachealkanüle abtrainiert und wird nicht mehr benötigt, muss der Patient die WG verlassen. Dadurch fehlen die Anreize den Zustand der Patienten durch Therapien zu verbessern. Zudem sind die Nachfragen nach WG-Plätzen sehr hoch und wachsen ständig an.
Nach einer Einschätzung des Berliner Bundesverbands privater sozialer Anbieter (BPA) sind operieren derzeit rund 600 Intensivpflegedienste und die meisten bieten Beatmungspflege an. So werden die Einrichtungen von privaten Pflegedienstleistern meistens angemietet und betreut. In vielen Bundesländern sind sie umstritten, da Sie nicht von der staatlichen Heimaufsicht kontrolliert werden. Hinzu kommt das häufig die Ausbildung der Pflegekräfte nicht den gängigen Standards entspricht.
Die Unterbringung der Langzeitbeatmeten in Wohngemeinschaften ist für Krankenkassen weitaus kostengünstiger als die Versorgung durch Intensivpflegedienste im eigenen Zuhause. Laut einem Bericht von „welt.de“ zahlen die Kassen für die Versorgung eines Beatmungspatienten monatlich mindestens 7 000 Euro, doch in vielen Fällen wird weit aus mehr als 10 000 Euro gezahlt. Demnach wird deutschlandweit über eine halbe Million Menschen außerhalb von Krankenhäusern mit Beatmungsmaschinen am Leben gehalten. Quelle: focus.de
Der ehemalige Landrat Armin Nentwig von Amberg-Sulzbach und Vorsitzender des Bundesverbandes Schädel-Hirn-Patienten in Not, nennt die rein gewinnorientierten Intensivpflege WGs „Gelddruckmaschinen". "Das sind ja Hedgefonds, die bereits solche Einrichtungen betreiben, wo es nur um die Rendite geht. Ich schätze mal, dass wir zwischenzeitlich bei zehn Milliarden sind, das räubert unsere Krankenkassen aus", sagt Nentwig. Viele Unternehmen haben erkannt das die ambulante Intensivpflege ein gewinnbringendes Geschäftsmodell ist.
In den vergangenen Jahren sind solche Wohngemeinschaften wie Pilze aus dem Boden geschossen laut Nentwig. Zurzeit gibt es 150 in Bayern. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) überprüft nur einmal im Jahr, die Betreiber der Pflege-Einrichtungen. Dieser kann nur sehr eingeschränkt kontrollieren. Die Patienten in den Intensivpflege-WGs sind offiziell Mieter eines Zimmers. Unabhängig wird der ambulante Pflegedienst davon beauftragt.
Dadurch können Wohngemeinschaften weniger kontrolliert werden als ein gewöhnliches Pflegeheim. Dazu kommt das die Heimaufsicht nur eingeschränkt zuständig ist. Oft sind die Angehörigen mit der Aufsicht und Kontrolle überfordert. Wird die Verantwortung vom Gesetzgeber auf die Pflegebedürftige und Angehörige abgewälzt? Die Frage wurde schriftlich beantwortet vom bayerischen Gesundheitsministerium: „Intensivpflege WGs stehen im Spannungsfeld zwischen der Selbstbestimmung sowie der Verantwortung des Staates für den Schutz der Mieterinnen und Mieter. Das Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat diese Entwicklung im Blick und wird im Rahmen der Novellierung des Pflegewohnheim-Gesetzes bei Bedarf entsprechende Änderungen vornehmen."
Quelle: br.de
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