Altenheime in Hotspots: "Wir brauchen klare Aussagen zu Besuchsregelungen"
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Die Alten -und Pflegeheime leiden besonders unter der Corona-Pandemie, die Impfungen in den Heimen laufen nur langsam an. So haben bundesweit fast die Hälfte der 800.000 Pflegeheimbewohner (Stand 12. Februar 2021) eine zweite Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) gingen damit mehr als ein Viertel aller Impfstoffdosen an Pflegeheimbewohner.
Zudem gebe es weiterhin neue Fälle bei bereits bekannten Ausbrüchen und auch neue Ausbrüche in Altenheimen, heißt es beim RKI. Jedoch gehe die Zahl der aktiven und neuen Ausbrüche zurück. So seien es auch weniger ältere Menschen betroffen als zuvor. „Der Rückgang ist auf den allgemeinen Rückgang der Fallzahlen und sehr wahrscheinlich auch auf die Impfungen zurückzuführen“, hieß es weiter. „Was welchen Anteil hat, kann nicht quantifiziert werden.“
Zudem sei nach nur einer Impfung, entsprechend der Zulassung der Impfstoffe, noch kein vollständiger Impfschutz zu erwarten. Deshalb könne es in einem gewissen Maß zu Covid-19-Erkrankungen kommen, wenn die aus zwei Impfungen bestehende Impfserie nicht vollständig sei. Der Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) teilt zur Hotspots in Altenheimen mit:
Insbesondere in den regionalen Corona-Hotspots steigt die Gefährdung für Heimbewohner und für Mitarbeiter. Der baden-württembergische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Rainer Wiesner warnt davor, Pflegeheime beim Schutz ihrer Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitenden in besonders belasteten Regionen zu wenig zu unterstützen.
Laut Wiesner stellen Besuche in Pflegeheimen auch in Zeiten von Schnelltests ein nicht zu unterschätzendes Ansteckungsrisiko dar. Hier müssen sich auch Politik und Behörden eindeutig dafür positionieren, dass momentan nur noch die wichtigsten Besuche stattfinden und alle anderen zunächst verschoben werden.
"Selbst in einem aktuellen Hotspot wie im Neckar-Odenwald-Kreis ducken die Behörden sich weg, wenn es um dringend notwendige Besuchsbeschränkungen gibt. Das muss sich ändern; sonst werden die nächsten Wochen bis zur Impfung zum Fiasko", so der bpa-Landesvorsitzende.
Autor: md / © EU-Schwerbehinderung