Pflegekammer in Schleswig-Holstein ist gescheitert Pflegekräfte fordern die Auflösung
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Nach einer Petition mit tausenden Unterschriften gegen die Pflegeberufekammer haben sich die Pflegenden in Schleswig-Holstein nun in einer Umfrage überdeutlich für die Auflösung der Kammer ausgesprochen. Der Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste teilt mit: Fast drei Viertel der Mitglieder haben abgestimmt. 91,7 Prozent votierten für das Aus der Pflegekammer. Das teilte die Pflegeberufekammer in einer Presse-Videokonferenz heute Nachmittag mit, wie der NDR berichtet.
Nach Worten von Mathias Steinbuck, Landesvorsitzender des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), wollte die ehemalige Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) mit der Gründung einer Pflegekammer den Pflegenden eine Stimme geben. "Diese haben nun nach einigen Jahren praktischer Erfahrung mit der Kammer ihre Stimme erhoben und für das Aus der Kammer votiert.
Ein lebender Beweis dafür, dass mehr Bürokratie und Bevormundung die Probleme der Pflege nicht lösen", so Steinbuck.
Statement der stellvertretenden Vorsitzenden des Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest, Swantje Seismann-Petersen zum Abstimmungsergebnis:
„Keine Kammer bedeutet keine systematische Einbeziehung der beruflich Pflegenden in alle relevanten Entscheidungen auf politischer Ebene. Es stellt sich die Frage, warum sowohl die Berufsgruppe als auch die Landesregierung in Schleswig-Holstein die Chance der Mitbestimmung der größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen vertan hat. Die Politik ist nun – mehr und dringender denn je – in der Verantwortung, beruflich Pflegenden kurzfristig Verbesserungen und langfristig echte Perspektiven zu bieten. Ansonsten wird der Frust steigen und die Berufsflucht zunehmen.“
Autor: md / © EU-Schwerbehinderung