Neue Bewertung für den Pflege-TÜV fordern Gutachter
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In Deutschland ist die Benotung von Pflegeheimen fast nur positiv. Einen neuen Pflege-TÜV empfehlen deshalb die Gutachter. In Zukunft sollen die Angehörigen und Pflegebedürftigen bei der Suche nach einem guten Pflegeheim eine ausdrucksstarke Bewertung erhalten. Dieses sehen für den neuen Pflege-TÜV Empfehlungen vor, die jetzt Wissenschaftler vorgelegt haben. Dadurch soll die Situation in den Pflegeeinrichtungen realistisch ermittelt werden.
Es soll das alte Pflegenotensystem abgelöst werden, dass stark in der Kritik steht, da die Benotungen generell positiv sind und somit kein Vergleich möglich ist. Im Herbst 2019 soll die Umstellung erfolgen. Das neue Grundgerüst des Prüfverfahrens beschreibt das Gutachten. Im Konzept, soll grundsätzlich der „Blick auf die tatsächliche Lebens- und Versorgungssituation“ zuerst erfolgen vor der Beurteilung der Aufzeichnungen.
Im letzten Jahr wurde der Auftrag gemeinsam von „Qualitätsausschuss“ Leistungserbringern und Pflegekassen wie Pflegedienste und Heime. Seit längere Zeit ist die Reform des Pflege-TÜV überfällig. Zurzeit halten sich die Benotungen an den Dokumentationen der Heime fest. Dabei ist der Hauptkritikpunkt die mangelhafte Aussagekraft der Bewertungen, die online abrufbar sind. Einen bundesweiten Durchschnitt von 1,2 erzielten die Pflegeheime im Oktober.
Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte der Funke Media Gruppe: „Ein TÜV, bei dem heute fast jedes Heim ein „sehr gut“ bekommt, verdient seinen Namen nicht“. In Zukunft soll genau überprüft werden wie gut die Pflege tatsächlich ist. Beispielsweise beim Erhalt von Selbständigkeit und Mobilität im Alltag, bei Wundliegen oder bei schweren Stürzen.
Die Pflegeheime sollen erstmal Ergebnisse erfassen für alle Bewohner im Heim, als Grundlage für zukünftige Bewertungen, wie die Gutachter vorgeschlagen haben.
Durch Experten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen folgt dafür eine externe Überprüfung, bis zu neuen Bewohner sollen in einer Stichprobe erfasst werden. Dabei soll an erster Stelle stehen ob Bewohner den „Bedürfnissen entsprechend Unterstützung“ erhalten. Die Wissenschaftler schlagen nun anstelle der Pflegenoten ein neues Bewertungssystem vor für die externe Überprüfung.
Vier Kategorien, dabei sollen dieses mit quadratischen Kästchen erfasst werden. „Keine oder geringe Qualitätsdefizite“, „moderate Qualitätsdefizite“, „erhebliche Qualitätsdefizite“, „schwerwiegende Qualitätsdefizite“.
Ein Punkt steht für die schlechteste Bewertung und vier Punkte für die beste Bewertung. Dazu soll bei der Pflegeheimsuche zusätzliche Informationen zu Verfügung stehen, wie Angebote, Ausstattung Beispielsweise Gedächtnistraining, Internet, Friseur.
Doch für die weiteren Umsetzungen sind noch einige Dinge zu klären. Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat als Ziel Herbst 2019 für die Umstellung des Bewertungssystems und die Informationen für die Pflegeheime. Jedoch fallen die ersten Reaktionen für die Vorschläger der Gutachter gespalten aus. Im Vergleich zum jetzigen Bewertungssystem mit den „irreführenden Pflegenoten“, sehen das Portal „Weisse Liste“ und die die Bertelsmann Stiftung, bei der Online Suche bei Gesundheitsfragen einen „deutlichen Fortschritt“.
Stefan Etgeton, der Gesundheitsexperte der Stiftung sagte, dass Gesetzgeber der Akteure nicht weiter sich selbst überlassen werden dürfen. “Er muss für Transparenz im Verfahren und freien Datenzugang für alle sorgen, die sich ernsthaft um gute Verbraucherinformation bemühen.“
Die Vorgaben zur Qualitätsdarstellung sein nicht verbrauchergerecht und nicht Zeitgerecht, bemängelt Johannes Strotbek, der Projektmanager der „Weissen Liste“. „Sie gefährden den Fortschritt, der mit der Einführung des neuen Pflege-TÜV möglich wäre.“
Quelle: handelsblatt.com
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