Gehaltsunterschiede in der Pflege sind riesig
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In der Pflege ist das Gehalt stark vom Beschäftigungsort als auch von der Art der Pflegetätigkeit abhängig. Dieses geht aus einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, der Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Demnach liegt das Gehalt für Fachkräfte in der Krankenpflege im Schnitt bei 3 337 Euro (Stand 2017). In der Altenpflege verdienen Fachkräfte hingegen 2 744 Euro. Somit liegen sie im Durchschnittslohn branchenweit mit 14,5 Prozent unter dem aller Beschäftigten, dieser liegt bei 3 209 Euro.
Krankenpfleger bekommen im Schnitt 2 502 Euro und Altenpflege-Helfer 1 944 Euro. Jedoch den größten Anstieg an Lohn gab es seit 2012 mit 15,6 Prozent für die Altenpfleger/innen und Helfer/innen in der Altenpflege mit 15,5 Prozent. In der Krankenpflege 12,8 Prozent und die Helfer/innen in der Krankenpflege mit 9,5 Prozent. In den neuen Ländern werden um die 23,3 Prozent schlechter bezahlt, bei den Helfern 18,3 Prozent.
Beispielsweise in Sachsen-Anhalt bekommt eine Fachkraft in der Altenpflege im Schnitt 2 136 Euro brutto und in Baden-Württemberg 3 036 Euro. Von der Festanstellung gehen immer mehr Pflegekräfte zur Leiharbeit über. Der Hauptgrund ist weniger Stress und das bei gleichem Gehalt. Nach Recherchen des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Auch ist das Pflegepersonal überlastet in den deutschen Krankenhäusern, da die Stationen oft nur minimal besetzt sind.
Wenn es dann zur Personal Ausfällen kommt. Beispielsweise krankheitsbedingt. So greifen die Krankenhäuser auf Fachkräfte von Zeitarbeitsfirmen zurück. Das dieser Trend immer mehr zunimmt zeigt auch ein Bericht des NDR. Beispielsweise hat die Medizinische Hochschule Hannover (MHH). 2015 auf 30 Leiharbeitern zurückgegriffen bei 2 137 festangestellten Krankenpflegekräfte. 2016 habe sich die Zahl verdoppelt. 2017 in den ersten drei Monaten waren es bereits 47.
Am Beispiel eines Krankenpflegers hat der NDR gezeigt, das die Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma von Vorteil sei. Er gab seine Festanstellung auf, denn in seinem Arbeitsvertrag bei der Zeitarbeitsfirma wurde festgehalten, dass er keine Nachdienste übernimmt und nur einen Wochenenddienst im Monat leistet und dass er auch in seiner Freizeit wirklich frei hat und das alles bei gleicher Bezahlung.
Johanna Knüppel, die Sprecherin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe DBfK hat der Ärztezeitung gesagt: „Häufig möchten die Fachkräfte, die den Schritt aus der Festanstellung in der Klinik in die Leiharbeit gehen, nebenbei ein Studium absolvieren oder sich ein weiteres Standbein aufbauen. Das geht leichter, wenn ein geregelter Arbeitsplan vorliegt, der bei Leiharbeitern eingehalten werden muss.“
Doch sind die Pflegekräfte die von Zeitarbeitsfirmen kommen für die Krankenhäuser nicht nur eine finanzielle Belastung. Denn Sie müssen immer wieder in die bestehenden Arbeitsabläufe auf der Station eingearbeitet werden. So sind auch die Gewerkschaften besorgt über die Entwicklungen. Brigitte Horn von Verdi sagte zum NDR, das die Belastung für die Pflegekräfte in den Kliniken mit jeder zusätzlichen Leiharbeitskraft zunehme.
Einen Vorteil sehe er jedoch: dass die Pfleger die sonst den Beruf nicht mehr ausüben würden, so den Pflegemarkt weiter zu Verfügung stehen. Hutmacher sagte: „Wir müssen die Arbeitsbedingungen in den Betrieben verbessern, damit es keine Flucht in die Leiharbeit gibt und wir die Kollegen halten können".
Auf flächendeckende Tarifbedingungen als Lösung setzt Verdi. Bätzing-Lichtenthäler die rheinländ-pfälzische Ministerin hat sich auch für Tarifverträge ausgesprochen. Jedoch ist der Einfluss begrenz in der Politik. Auf die rechtlichen Grenzen hatte bereits der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn aufmerksam gemacht.
Quelle: BibliomedPflege.de, NDR.de, Arztezeitung.de, swr.de
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