Mediziner übt scharfe Kritik aus am Einsatz von Beruhigungsmitteln in Pflege
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Der Geriater Heinrich Burkhardt kritisiert die Menge an Beruhigungsmitteln in der Pflege Demenzkranker. "Versorgungsdaten zeigen, dass in stationären Pflegeeinrichtungen, aber auch in Krankenhäusern und bei der ambulanten Pflege in hoher Anzahl Beruhigungsmittel, sogenannte Sedativa, eingesetzt werden", sagte er gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgabe).
"Und zwar als Dauertherapie, also jeden Tag. Die Menschen werden ruhiggestellt", sagte der Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Geriatrie am Universitätsklinikum Mannheim. Laut Burkhard sei es wissenschaftlich nicht erwiesen, dass die Medikamente die Situation Betroffener verbessern könnten. So stiegen vielmehr die Risiken für Depression und Stürze.
"Ein Sturz bedeutet Krankenhausaufenthalt, Knochenbrüche, Verletzungen und Schmerzen, die dann vielleicht nicht mehr komplett zu beheben sind", sagte Burkhard. Er fordere für Betreuung Demenzkranker neue Konzepte, so der Experte für Pharmakologie. Etwa könnten die Betroffen wie auch im Ausland in Wohngemeinschaften oder Demenzdörfern betreut werden.
"Wir müssen kreative Möglichkeiten suchen, wie wir Altenheime gut aufbauen können und wie wir neue Impulse in der Betreuung bekommen können", so der Experte. So fehle in Deutschland nicht nur Pflegepersonal, sondern auch der Mut, gute Ideen breiter umzusetzen. "Es bleibt oft bei Einzelaktionen und beim Prinzip `Weiter wie bisher`", so Burkhardt. Der Deutsche Pflegetag findet am 13. und 14. Oktober in Berlin statt.
Autor: md / © EU-Schwerbehinderung