Thüringen: Viele Altenpfleger haben kaum einen Vorteil von Tariflöhnen
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Nach der Einschätzung vom Sozialministerium und der Gewerkschaft Verdi haben in Thüringen viele Altenpfleger kaum einen Vorteil von den Tariflöhnen. So werden etwa für elf Prozent der Unternehmen und 37 Prozent Beschäftigten im Gesundheitswesen- und Sozialwesen über Tarifverträge die Gehälter ausgemacht. Dazu gehören unter anderem Wohlfahrtsverbände, Kindergärten, Krankenkassen, Kliniken, andere Sozialeinrichtungen wie Beispielsweise die Altenpflege.
Diese hatte wurde vom Ministerium auf Anfrage mitgeteilt. Die Daten stammen aus einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung für 2017. Rund 32 000 Menschen sind in der Altenpflege in Thüringen tätig, dabei sind 66,66 Prozent in Teilzeit, laut amtlicher Statistik. Eine Studie der Landesregierung hat vor fünf Jahren ergeben, dass weniger als sieben Prozent der Unternehmen Tariflöhne zahlen für die Beschäftigten in der Pflege.
Ob dieses mehr geworden ist, kann das Sozialministerium nicht sagen, laut eigenen Angaben hätten Sie keinen Überblick darüber. In erster Linie sieht die Gewerkschaft Verdi als Ursache für die geringe Tarifbindung ein Strukturproblem. Der Arbeitsmarkt sei stark gesplittert und dazu komme ein geringer gewerkschaftlicher Organisationsgrad in den Pflegeheimen. Manuela Schaar die Geschäftssekretärin bei Verdi für die Pflege sagte: „Private Pflegeanbieter, darunter auch große Ketten, haben längst eine marktbeherrschende Stellung“.
An Tarifvereinbarungen hätten sie häufig kein Interesse. Die Gemeinde betriebene Pflegeheime machen weniger als fünf Prozent der Einrichtungen aus. Jedoch sei in der öffentlichen Verwaltung am größten die Tarifbindung. In Thüringen bekommen 93 Prozent der Betroffenen von Kommunen und Land Tarifgehälter, so das Ministerium.
Eine mehrheitliche Tarifbindung im Wettbewerbskampf um die Pflegefachkräfte wäre für die Arbeitgeber von Vorteil, aus der Sicht des Ministeriums. So klagen seit Jahren die Unternehmen in Thüringen, dass die Pflegefachkräfte abwandern nach Bayern oder Hessen wegen dem besseren Gehalt. Schaar sagte: „Es gibt in der Altenpflege grundsätzlich keinen einheitlichen Ansprechpartner für die Gewerkschaften“.
Bereits hat die Gewerkschaft Verdi mit fünf Kreisverbänden von Wohlfahrtsorganisationen Tarifvereinbarungen vereinbart. Dabei erhalten die Pflegefachkräfte zwischen 12,35 Euro und 15,65 Euro brutto pro Stunde an Gehalt, bei Betrieben mit Tarifverträgen. Einen bundesweiten Branchenmindestlohn von 10,05 Euro gibt es für Hilfskräfte.
Quelle: aerzteblatt.de
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